Objektiv gesehen ist "Firebase Glory" zweifelsohne ein Vietnam-Schundfilm der übelsten Sorte: Extrem menschenverachtend, latent rassitisch und garabtiert völlig anspruchslos, quasi kaum mehr als ein 90-minütiges Brutalo-Schlachtfest mit Alibilstory (in den ersten 15 Minuten). Doch dürfte Brian Trenchard-Smiths ("Night of the Demons") geradlinige Dauerfeuerorgie nimmersatten Actionfans wohl eine solide Menge Spass bereiten: Blutige Feuergefechte, zahlreiche Explosionen und gnadenlose Nahkämpfe gibts wie am Fliessband serviert, so dass Leerlauf praktisch keine Chance hat. Gerade weil "Firebase" technisch auch sehr ansehlich umgesetzt wurde und sich mit Haudegen Wings Hauser auch ein brauchbarer Genreveteran eingefunden hat, verzichtet man gerne auf den Vorspuhlknopf. Aber letztlich spielen Darsteller (im weiteren noch u.a. R. Lee Ermey) und Charaktere hier ohnehin bestenfalls eine Nebenrolle: Im monotonen Massensterben bleibt schlicht keine Zeit für das Schicksal des Einzelnen.
Dem Mainstreampublikum ist Trenchard-Smiths durchaus atmosphärische, aber merklich gewaltverherrlichende Actionorgie sicher kaum zuzumuten, ich erwische mich jedoch immer wieder, wie ich dieses kleine, miese Drecksfilmchen in den Rekorder schiebe und für die nächsten 90 Minuten Vietcongwelle um Vietcongwelle "Firebase Glory" rücksichtslos bestürmt.