„I guess, there's just two kinds of people, Miss Sandstone – my kind of people and assholes.“
„And, Cotton, I notice a smile on your lips. Does murder make you happy?“
„What a day for an execution.“
Ich ging eigentlich von der Prämisse aus, mit „Die 120 Tage von Sodom“ bereits den widerwärtigen Bodensatz dieser Film-Liste durchgestanden zu haben. Doch hier ist es: Das Low-Budget-Movie, welches den Horizont des Zuschauers erweitert und ihn über den Rand hinausschauen lässt – über den Rand des vorgewärmten Donnerbalkens und in die kotverkrustete Sickergrube darunter!
Das alleinige Lebensziel, die „Filthiest Person Alive“ zu werden, haben nicht nur die zwei Gruppen um die Protagonisten, sondern auch dieses üble Machwerk selbst. Das ist in meinen Augen zumindest gelungen, wenn ich mir widerwillig erneut die End-Szene ins Gedächtnis rufe, in der die dicke Dragqueen Divine echten Hundekot isst, der sichtbar und ohne Schnitt gerade frisch aus dem After eines kleinen Köters gekotet kam.
Kot ist das Stichwort – denn Scheiße ist auch das Schauspiel größtenteils. Gut, es handelt sich ja um ein billiges B-Movie, das da meine Augen beleidigt, aber reden können die Leute auch nicht, ohne wie Kinder im Schultheater beim Warten auf ihren Sprech-Einsatz zu klingen. Einziger positiver Aspekt ist die Zombie-Fress-Szene, bei der die Gedärme von Polizisten abgerissen und verspeist werden. Das erinnert fern an das einige Jahre später erschienene „Zombie“, auch wenn es mir widerstrebt, so einen guten Film im Zusammenhang mit diesem Schund zu nennen.
Um kurz beim Thema Horror zu bleiben, am Anfang fürchtete ich erst, versehentlich „Der Blob“ angeklickt zu haben. Schwabbelige Massen wabern da in einem augenscheinlich sehr stabilen Wohnwagen herum – doch bei genauerer Betrachtung handelt es sich doch nur um das geistig minderbemittelte Krokettensilo in einem Baby-Laufstall, das die digge Mudder von Divine darstellen soll und stets nach dem Besuch des Eiermanns verlangt. Eine weitere groteske Szene zeigt einen der Protagonisten, welcher sich als Exhibitionist an eine Dame heranmacht – eine lange Wurst baumelt angebunden am Mini-Schwengel, der aus dem Bademantel ragt –, doch welch Schreck, die Mulle hat auch einen Lümmel!
Ich bezweifle, dass man dem Film eine tiefere Bedeutung attestieren kann, trotz der enthaltenen Darstellung sensationsgeiler Boulevard-Medien. Zur Perfektion der Ranzigkeit fehlt eigentlich nur noch eine richtig schlechte deutsche Porno-Synchro. Meine Güte, bin ich froh, dass mir das erspart geblieben ist.
Gesehene Fassung: Blu-ray (Criterion) mit englischem Originalton und englischen Untertiteln.
Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.