Die gibts auch im Handtaschenformat...
Fast ein vierteljahrhundert lang macht eine Riesenwelle von New Age Haiablegern die Runde auf DVD (Blu-Ray) und im TV. Zuvor gabs schon einige "Der weiße Hai" Abklatsche, der Golden Age Ära, in recht ansehlicher Qualität. Die New Age Versionen allerdings unterschieden sich stark von denen der alten güldenen und boten somit keinen vergleichbaren Ansatz.
Ab anno 2000 ging es los mit den Billigkopien des wohl gefürchtesten Räuber des Meeres und so schlängelte man sich durch zahlreiche Produktionen und Abarten, Variationen, Mutationen und Kreuzungen rund um den Meeresfisch und scheute sich auch nicht davor, ihn ins absolut lächerliche zu ziehen. Ein Paradebeispiel für solch eine tierische Demütigung findet sich in diesem Machwerk wieder. Verbrochen hat diesen filmischen Müll diesmal Leigh Scott, eher unbedeutend für die filmschaffende Welt und Kreator manch unterirdischer Produktionen.
In einem geheimen Labor in New York City wird eine Kreuzung aus Piranha und Hai im Miniformat fürs Aquarium hergestellt. Eine Probe fällt in die Hände skrupelloser Geschäftsleute, die diese Züchtung als Weihnachtsverkaufsschlager unter die Menschen bringen wollen. Problem hierbei: Die Biester vermehren sich rasend schnell und gelangen in die Wasserversorgung der Stadt, um möglichst schnell an Fressen zu kommen. Eine Gruppe idiotischer Kammerjägern soll den Viechern den Garaus machen und zwar mit "Danziger Goldwasser?", bevor der militärische Vernichtungsschlag auf die Stadt via Nuklearraketen beginnt.
Klingt wirklich alles sehr unaufgeregt und wie tausendmal durch den Kakao gezogen. Klingt nicht nur so, ist es auch. Seit "Der weiße Hai" und "Piranha" sollten Maritimtierhorrorliebhaber ihre Ansprüche stets runterschrauben. Seit der 2000er Ära ganz damit hinterm Berg halten. Dieser No Budget beinhaltet rein gar nichts, mit dem man sich anfreunden könnte; für eine Komödie zu mauer Klamauk und Holzhammerdialoge, die quer den Scheitel streifen, für Horror zu sanft, ohne wirkliche erschreckenden Szenen, nicht zu sprechen von Fans erwartenden Gore and Blood, der kaum ins Gewicht fallen dürfte.
Dafür gibt es zuhauf durcheinandergeratene Handlungsstränge; alles kreuz und quer deplaziert, so wie der Regisseur es nach Lust und Laune haben wollte, unvollendete Handlungspassagen, nach deren Pointen man besser nicht erst suchen sollte, da sie offen bleiben. Auffallen dürften auch eingeworfene schräge Nebenfiguren, die nicht ins Handlungsschema passen sollten, keinen Sinn ergeben, zweckdienlich nur dem Zeitlückenfüllerdasein fristen durften. Dazu agieren dümmliche und uninteressante No Names, mit denen sich Zuschauer kaum identifizieren möchten. Einzig und allein bekannter Persönlichkeit dürfte Kevin"Hercules" Sorbo dienen, leider auch schon mager in Erscheinung und dilletantisch agierend ohne Hosen; fast schon zum fremdschämen.
Die Story, die eigentlich unsichtbar in Erscheinung tritt (es gibt keine), ermüdet schnell, bietet keine nennenswerte Abwechslung oder spannende Wendung.Spielt die Story an Weihnachten, ist davon aber leider nichts mehr im zweiten Drittel des Filmes davon zu sehen. Stattdessen wird die 80 Minuten Zeit nur verschwendet, hohle Phrasen zu schwingen, unnötige Handlungsnebenstränge zu binden, eine grottige Performance abzuliefern und ab und an dürfen ja auch mal die titelgebenden Piranhahaie sich an zwei drei Opfern erlaben. Im Wechsel schwimmend oder auch mal fliegend und zwar in schlecht animierter CGI Optik. Gut animierte Viecher kosten Geld und davon gabs wohl zu wenig.Was auch an der Hintergrundoptik sehr gut sehen kann; Greenscreen deluxe sag ich da nur. Das Finale krönt den ganzen C Streifen noch um einiges; selten so ein billiges, unspektakuläres, sowie unnütz sinnloses Ende gesehen. Macht aber nixe; auf einen Müllberg von Film kann man nicht noch eine Goldkrone aufsetzen, da muss schon noch die rostige Schrottspitze herhalten, um alles wettzumachen und Zuschauer noch mehr zu verärgern oder besser zu vergraulen. Scott hat sich hier wieder mal kein Denkmal gesetzt, sondern sich mal wieder in den Sand, zum Leiden hoffnungsvoller Haifans.
Unterirdisch animiert, mit billigen Schmockdarstellern und leidsamer Handlung ohne rechten Faden, dafür umso armseligeren Showndown. Ein weiterer Beitrag zur New Age Haiwelle, den kein Mensch, ähm Hai bzw. Piranha braucht. Popelig bis zum Abwinken! Lachen konnte ich leider auch nicht!
Ist die FSK:12 Freigabe gerechtfertigt? Es gibt ein paar sexuelle und leicht blutige Fress?-Szenen. Für ab 12 doch ein bisschen zu saftig, auch wenns recht billig ist.