Review

Mehr Personal, weniger Qualität...28.03.2015

Barney Ross heuert ein paar Nachwuchssöldner an, um einen Waffenhändler ( auch ehemaliges Mitglied der Expendables ) zu liquidieren. Als das scheitert, müssen die alten Recken wieder ran...verstärkt durch ein paar bekannte Gesichter.

Liebe Güte, gebt Herrn Stallone bitte etwas weniger künstlerische Freiheit beim Drehbuchschreiben. Der Mann soll hinlangen, aber nicht mehr den Stift verwenden, denn er läßt sich zu sehr von den Einflüsterungen der Filmstudios leiten. Angesichts des erweiterten Casts, insbesondere der Herren Snipes und Banderas, erwartet der erwachsene Kinozuschauer gestandene Mannsbilder beim Umgang mit schwerem Kriegsgerät, welches am Mensch sichtbare Spuren hinterläßt. Stattdessen dürfen gesichtslose Nachwuchsmimen im Mittelteil des Films mittun, nur um zum einen bei deren Rekrutierung Zeit zu verschwenden, zum anderen deren Einsatz dann auch ohne jegliche Spannung scheitern zu lassen. Blut und Morde gibt es sowieso nicht...was dem unseligen PG-13 geschuldet ist, welches sich wie ein Fluch durch die letzten Kinojahre zieht.

Die Expendables waren von Anfang an gedacht als Reminiszenz an die guten alten Actionfilme der Achtziger, deretwegen auch das entsprechende Personal von Anfang an dabei war, nur Statham konnte man als Bindeglied zum modernen Actionkino verstehen. Im dritten Teil nun ist Statham schon altes Eisen, und die Motivation dahinter, nämlich Jungvolk ins Kino zu locken, ist gänzlich gescheitert, was sich am Einspielergebnis ablesen läßt. Der Film ist als Actionstreifen nicht schlecht, da es zu Beginn und gegen Ende ordentlich kracht, aber der gesamte Mittelteil ist ein einziges Desaster. Man kann sich über vieles ärgern...Snipes wird zu Beginn aus dem Knast befreit, hat dann aber eine Stunde Leinwandpause. Li wirkt mit, schlägt aber nicht einmal zu...und so weiter, und so fort. Gibson ist wie immer ein Lichtblick als Antagonist, kann den Film aber nicht vor dem Mittelmaß retten. Und Stallone...nun, der ist im Originalton aufgrund Botox kaum mehr zu verstehen, schlimm, das miterleben zu müssen. Kurzum, der Streifen hätte Potential gehabt, fährt sein Grundkonzept aber sehenden Auges gegen die Wand. Nur die mit wirklich viel Liebe inszenierte Action kann noch etwas reißen, wenn man über ärgerlich schlechte Computertricks hinwegsehen kann. Ob das alles mit Teil 4 besser wird...ich habe meine Zweifel. Hier reicht es noch für knappe 7/10.

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