The Expendables 3 (2014)

Kleinere Spoiler mit im Text

Teil 3 ist in den Kinos und was haben wir nicht alles erwartet? Aber das durften wir ja schließlich auch zu Beginn der Dreharbeiten und auch schon in der Vorproduktion waren große Töne gespuckt worden. Der Dritte Teil sollte ein „The Raid“ Aktioner werden, mit dem Blutgehalt von „John Rambo“. Alles gute Voraussetzungen, aber leider in der Form niemals erschienen. Stattdessen ging es in die Richtung der PG-13 Freigabe und von Aktion al la „The Raid“ bleibt Stallone mit seinem Team aber weit weit entfernt.

Der Cast lässt sich wieder einmal sehen und auch hier sind wieder (neue) alte Hasen mit von der Partie. Snipes, Banderas und Gibson zählen dabei wie auch Ford zu den bekanntesten Neuzugängen, die mehr oder weniger auch positiv zum Film beitragen können wenn man sie denn lässt. Vor allem Snipes (aka Doctor Death) und Gibson (aka Conrad Stonebanks) sind meiner Ansicht nach sehr verheizt worden und ihre Charaktere hatten viel mehr Potential. Die Story ist einfach gestrickt und passt auf den uns bekannten Bierdeckel aber locker drauf. Ein Problem ist das nicht, waren die Bierdeckelstorys von Teil 1+2 ebenfalls unterhaltsam und dem guten alten Aktion-Kino der 80er und Anfang 90er Jahre angepasst und wenn wir ehrlich sind, ist es genau das was wir alle sehen wollen. Dicke Knarren, Oberarme breit wie Baumstämme und B-Movie Sprüche machen einen solchen Film erst zu einem vollen Erfolg. Bier auf, Hirn aus und Vollgas bitte. Anfangs ist das alles noch gegeben und wir bekommen Aktion wie wir sie wollen, zwar Dank der PG-13 Freigabe alles ohne Blut und der Gleichen, aber Aktion. Doch nach 20 Minuten ist von Aktion nicht mehr viel und Stallone kündigt sein Team auf, aus Angst, dass sie bei der folgenden Mission vielleicht drauf gehen können. Leicht angefressen stimmen Christmas, Doc und der Rest Barney`s Entscheidung zu und verbringen den Tag mit Saufen und traurig sein. Stallone hingegen eiert durch die Weltgeschichte und rekrutiert ein neues Team voller junger Draufgänger die ihm völlig am Arsch vorbei gehen. Eine Mission ohne Rückfahrkarte heißt es lässig und Stallone ist sich darüber auch bewusst, dass die alle ebenfalls draufgehen können, aber egal sind ja No-Names. Im Stil der neuen Aktion Filme wird nun nicht mehr auf rohe Gewalt gesetzt, sondern Pläne geschmiedet und mit Raffinesse vorgegangen. Stallone ist sich anfangs noch unschlüssig über die Vorgehensweise und schaut mehr wie der Joker rein, gleich nach dem Motto „seh ich aus wie jemand der immer ein Plan hat“? Lange Rede kurzer Sinn, es wird nach Plan vorgegangen und Gimmicks wie Computer Haken und das volle Programm wird aufgefahren und zu guter Letzt klappt alles und sie kriegen den Bösewicht. Ganze 5 Minuten später entkommt der Bösewicht allerdings wieder und nimmt die ganzen Jungspunde als Krönung noch als Geiseln. Hä? Wie geht das denn? Stonebanks hat ein GPS-Sender in seiner Uhr und so wird er von seiner Crew gefunden. Das von den ganzen Hightech Jungs da keiner drauf gekommen ist, ist schon seltsam aber wir dürfen froh sein. Denn jetzt geht wieder die Aktion los und Stallone rockt mit seiner ECHTEN Crew aus um die DUMME Crew zu befreien und gleichzeitig Mel Gibson endgültig den Gar auszumachen.

Fazit: Was bleibt am Ende? Um nicht zu viel zu verraten und auch nicht ewig rum zu spoilern kürze ich das jetzt mal ab. Der Film geht gute 120 Minuten, von denen gute 60 Minuten, also der gesamte Mittelteil fast für die Tonne ist. Das neue Team will eigentlich keiner sehen und somit verkommt der Film auch zu einer Aneinanderreihung von Szenen die keiner braucht. Wenn sich jetzt jemand fragt warum ich Schwarzenegger, Li, Crews, Lundgren und Staham nicht sonderlich erwähnt habe, ist einfach daran geschuldet das sie keine Erwähnung verdienen und in dem Film völlig untergehen. Die Blutarmut, die hoffentlich durch den Director`s Cut aufgehoben wird, ist ein weiteres fettes Minus. Dazu kommt das der Film unheimlich schnell geschnitten ist und man denkt hin und wieder ob Tony Scott nicht doch noch Regie geführt haben könnte (RIP). Was wollen wir nun für Teil 4? Zurück zur Stammbesetzung inkl. Snipes und Banderas bitte. Keinen neuen unglaublich tollen Cast mit jeder Menge Namen die aber keinen Auftritt bekommen. Zurück zu besser gemachten Effekten und bitte mit Gore-Bauer-Bonus wie schon in Teil 2. So bleibt ein Film der sich in die missratenen Dritten Teile al la Scream, Blade etc. einreihen kann und wird. Eine komplette Enttäuschung ist der Film jedoch nicht und er hat auch seine Momente, leider zu wenige und zu kurz.

Persönliche Wertung: 6/10 Punkten.