Review

Was war das Geschrei groß.... Expendables 3... PG?

Stallone will auf jüngere Gesichter setzen?
Schon vor dem Release des dritten Teils um die Heroen der alten Actiontage, war die Stimmung in deutschen Foren wohl mehr als getrübt... 
Was haben sich die Fans ( ich eingeschlossen) über das wüste Geballer, die deftigen Blutspritzer, die markigen Sprüche der alten Helden gefreut als sie sich die ersten beiden Teile angeschaut haben...
und mit Teil 3 soll nun alles anders werden?
Mit Skepsis aber mit Zuversicht hab ich mich schließlich doch dazu entschlossen ein Kinoticket zu erwerben und mir das vorläufige Endprodukt ( ein Director´s Cut ist bereits angekündigt) zu gemühte zu führen.

Aber gut fangen wir mal mit der Story an, welche wie auch schon bei den ersten beiden Teilen mehr oder weniger auf einen Bierdeckel passt...

Barney Ross( Stallone) und seine Expendables werden auf eine Mission geschickt, welche das Ziel hat eine gefährlichen Waffenhändler daran zu hindern mit Biochemischen Waffen zu handeln. Zuvor nochmal flux das frühere Mitglied Doc ( Snipes) bei einem bei einem Gefangenentransport befreit, geht auch schon los... Zu ihrer Überraschung muss Ross feststellen, das der Händler ein alter Bekannter ist.... der ehemaliger Expendables-Mitbegründer und Totgeglaubte Stonebanks( Mel Gibson) ist mehr als lebendig und nimmt unsere beliebte Söldnertruppe direkt ins Visier. Als ein Mitglied Lebensgefährlich verletzt wird, die Mission misslingt und der Bösewicht entkommt, kommt Ross ins Grübeln. Da er seine alten Kumpanen nicht mehr dem Risiko aussetzen will aber den Einsatz erledigen muss, rekrutiert er ein neues jüngeres Team...

Die Actionfilmwelt zeigt es uns in den Kinos ja schon seit einigen Jahren.... Altgediente Actionhelden wie Stallone, Van Damme, Schwarzenegger und Co. füllten in den 80ern und 90ern die Kinosähle. Ohne großartig auf Special-Effects, einfach durch rohe Präsenz und markige Sprüche glänzend ballerte und kloppte man sich politisch unkorrekt durch Horden von Gegnern und die Unholde endetten meistens im Leichensack anstatt vor einem Gericht zu stehen... Diese Zeiten scheinen mitlerweile ja ganz klar der Vergangenheit anzugehören. 
Mit seinem Drehbuch scheint Stallone genau diesen Zustand in Expendables 3 zu dokumentieren.
Die alten Helden werden ausgetauscht und es wird immer mehr Platz für neue "Helden" gemacht.

Was man vorallem in den Actionszenen sieht. so verlaufen die Einsätze des "alten" Teams ganz klar so ab wie man es aus der alten Actionwelt kennt. Rau, laut und mit einer Menge Krawall. 
Im Gegenzug dazu, agiert das "jungspund" Team, leise, mit List und es wird das ein oder andere Technik Gimmick benutzt. 
Hier wird meiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen den Actiongenerationen gezeigt.

Viele Kritiker haben ja schon im Vorraus bemängelt das Stallone sich zu sehr an ein jüngeres Publikum anschmeicheln möchte...möglicherweise trifft das auch zu, aber ich denke das diese für ein jüngeres Publikum konzipiert zu scheinenden Szenen, einfach Teil der erzählten Geschichte sein soll. 
Wummige Housemusic und Mainstream Pop während der Rekrutierung der jungen Kämpfer, spiegeln nähmlich genauso wie die Actionszenen die Entwicklung des Actionfilms von gestern zu Heute wieder.
Aufgrund der Tatsache das die neuen Charaktere natürlich weniger bekannt sind, bekommen diese in den Kennenlernszenen meiner Meinung aber etwas zu viel Aufmerksamkeit. So darf man Stallone dafür zuschauen, wie er durch die Welt fliegt um die neuen " Prospects" zu begutachten. 
Hier hätte ruhig etwas flotter voran gehen, da sich dieser Teil des Films etwas zieht. 

Ansonsten ist das Erzähltempo angenehm hoch und bietet jede Menge Action. Schon zu beginn des Films darf man bei der Befreiung von Snipes bewundern wie unsere Helden sich in nem Hubschrauber mit nem Zug anlegen. Hier darf Snipes zeigen wie Fit er noch ist und vorallem seine Martial-arts Fähigkeiten haben immernoch die Klasse von damals. Zwar wirkt diese Eröffnungssequenz nicht so bombastisch wie so manches gezeigtes in den beiden Vorgängern aber ist dennoch stimmig.
Die restliche Action ist auf guten altem altem Expendables-Niveau und vorallem im Showdown schnellt der Bodycount im Sekundentakt in die Höhe. Herrscharren von Gesichtslosen Widersachern werden niedergeschoßen, niedergeprügelt oder in die Luft gesprengt. 
Leider voll und ganz unblutig und mit einem Hubschrauberkampf der einfach viel zu sehr nach CGI aussieht. 
Die Explosionen sehen zum Teil leider auch etwas zu stark animiert aus...

Worauf man sich bei dem Franchise natürlich immer freut, sind die Darsteller. Während Stallone wiedermal den Löwenanteil hat und gewohnt routiniert agiert, ist die Screentime bei einigen anderen gehörig kleiner ausgefallen. Schwarzenegger, Ford ( als Willis ersatz) und Jet Li, haben ziemlich wenig Screentime und vorallem bei Jet hätte man sich doch etwas mehr erwartet. So darf er nur rumballern und seine Kampfeskünste werden direkt vernachlässigt. Zumindest machen sie ihre Sache dabei routiniert. Lundgren, Crews und Couture wirken bei mehr Screentime eher blass. Statham spielt genauso wie in den anderen Teilen und die Jungdarsteller machen ihre Sache recht routinert, wobei Kellan Lutz doch noch ein bisschen heraussticht.
Sehr positiv aufgefallen sind mir aber vorallem Gibson, Snipes und Banderas.
Gibson gibt den Bösewicht stehts Charismatisch und wirkt so als währe er direkt von einem Lethal Weapon Set herüberspaziert gekommen. Leider hat man ihm keinen berühmten Sidekick zur Seite gestellt. Snipes agiert mit etwas selbstironie und ist noch extrem fit, während der Charakter von Banderas die Comedy in den Film bringt ( was aber bestimmt den ein oder anderen nerven könnte).

Fazit:
Ich glaube das der neueste Expendables Teil die Fans spalten könnte... Fast ohne Blut und mit der Einführung der neuen Charaktere werden sich sicherlich nicht alle mit dem Streifen anfreunden können. Aber wenn man die Intension von Stallone´s Drehbuch beachtet und die Entwicklung der Geschichte hinnimmt bekommt man immernoch ein anständiges Actionspektakel geboten, was zwar klar schlechter ist als seine Vorgänger aber immer noch für anständige Popcornunterhaltung sorgt.
 7 Punkte

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