"Blue Thunder" ist so ein Film den man als Jugendlicher im Nachtprogramm gesehen und sofort in sein Herz geschlossen hatte. So ging es mir zumindest...
Aber wie es leider oft mit solchen "Jugendklassikern" ist, wirken sie beim späteren Betrachten doch etwas fahl. Genauso bei "Blue Thunder"...
Dabei hätte der Film wirklich das Potenzial zu einem wahren Klassiker. Eine gute Idee und ein ebenso gutes Schauspielerensemble bieten dazu wohl mehr als nur eine ideale Grundlage.
Und doch obwohl Roy Scheider (u.a. "Der weiße Hai") und Malcolm McDowell (u.a. "Clockwork Orange") sich ein hervorragendes Schauspielerduell liefern und der 20-minütige Showdown über den dunstverhangenen Straßenschluchten von L.A. wirklich zu einer der besten und packendsten Actionsequenzen zählt die bisher im Kino gezeigt wurden, will der Film nicht so richtig die Kurve kriegen.
Zu plakativ und mit dem Vorschlaghammer will man dem Zuschauer die politische Message aufdrängen, welche sich zudem meist durch vorhersehbare und platte Dialogergüsse ergibt derer man schnell überdrüssig wird.
Außerdem ist die Einführung bei weitem zu langatmig geraten und es dauert entschieden zu lange bis die Story richtig ins Rollen gerät.
Roy Scheiders Charakter wird zudem bei der Profilierung zu viel Platz eingeräumt, so dass die anderen Charaktere automatisch blass und farblos wirken, da ihnen nicht die Gelegenheit gegeben wird die nötige Tiefe zu entwickeln, was insbesondere für Scheiders Gegner McDowell extrem wichtig gewesen wäre, welcher so ganz klar den Kürzeren im Duell zieht.
Schade, dass mal wieder ein so interessantes Thema wie die staatliche Überwachung eine solch mittelmäßige Umsetzung findet, obwohl das Potenzial für weitaus mehr gegeben war.