Haibändiger Roy Scheider deckt mit Superhubschrauber ein Komplott auf
Story:
Los Angeles in der Zukunft: Pilot Frank Murphy (Roy Scheider) ist ein Hubschrauberpilot aller erster Klasse. Nun soll ein neuer Prototyp getestet werden. Murphy soll mit dem „Blue Thunder“, einem High Tech Hubschrauber, Patrouille fliegen und Verbrechen aufklären. Dabei hört er zufällig ein Komplott ab. In Los Angeles sollen Unruhen provoziert werden, damit der Hubschrauber in Serie gehen kann. Als sie bemerkt werden, sollen sie und die Beweise aus dem Weg geräumt werden. Murphys Co-Pilot wird ermordet, so muss er ganz allein zwischen den Wolkenkratzern von Los Angeles ums Überleben kämpfen.
Simple Story mit prima Action und pessimistischer Atmosphäre. Der Film beginnt wie ein konventioneller Polizeifilm, wandelt sich nach der Vorführung des Hubschraubers aber zum rasanten Actioner mit Science Fiction Touch. Das Komplott um den Missbrauch ist nur ein simpler Grund, damit Murphy was zu bekämpfen hat. Um dem Film noch ein wenig Tiefe zu geben, ist der Gegner ein ehemaliger Vietnamkamerad, dem Murphy ein altes Trauma zu verdanken hat. Somit wird die Story auf schlichtem B Film Niveau platziert.
Musik:
Die hat wirklich was. Sie zog mich fast so in den Bann, wie es sonst nur John Carpenter bei mir schafft. Diese kaum merkliche düstere und pessimistische Musik des Films, garniert mit Nachtaufnamen der Stadt erzeugt eine ganz eigene unheilschwangere Atmosphäre. Dieses Zusammenspiel zwischen Musik und Bild, dass leider nur bei Nacht richtig hinhaut, erinnert teilweise sogar an „Die Klapperschlange“. Wobei der noch düsterer war.
Atmosphäre:
Wie eben schon erwähnt schafft der Film nachts seinen eigenen Zauber zu entwickeln: Düster, böse und pessimistisch. Das „Monster“ (der Heli) schwebt über der Stadt, wie das Schwert des Damokles. Leider gelang es dem Film nicht mich über die volle Distanz zu fesseln. Besonders dem Anfang mangelt es an Tempo. So hätte ich mir bei dem ersten Fall ein wenig mehr Dramatik in Bezug auf Murphy und den Zuschauer erwünscht. Leider bleiben beide nur simple Beobachter.
Zusätzlich wird dem Zuschauer ein Einblick in das Leben Murphy gewährt. Getrennt (oder auch nicht) von seiner Freundin hat er des Nachts oft Alpträume aus Vietnam. Der Grund heißt praktischerweise Cochrane.
Nach dem aber endlich „Blue Thunder“ vorgestellt wird geht es zur Sache. Colonel Cochrane wird in den Film geworfen und fungiert auch gleich als Murphys Gegner. Der lässt sich aber nicht sonderlich beeindrucken und fliegt das Gerät. Nach einigen Spielereien peilt man den Ernst der Lage. Beweise sind wertvoll, für die Murphy Kollege sogar stirbt. Da Frank selber verhaftet werden soll erhebt er sich lieber in die Lüfte. In dessen soll seine Frau vom Boden aus das Beweisvideo zu einem lokalen Sender bringen. Cochrane ist wenig begeistert und schickt ihm Scharfschützen, F 16 und schließlich sich selber zu Murphy hoch.
In diesen Kämpfen liegen auch die Stärken des Films. Die Inszenierung ist zwar nicht mehr taufrisch, aber ziehe ich de Feuerwerk von Pyrotechnikern den modernen CGI Effekten immer noch vor.
Der Angriff zweier Hubschrauber, die mit Scharfschützen bestückt sind wirken fast schon lächerlich. Daher schickt man zwei F 16 in die Stadt. Da Murphy nicht dumm ist und die wärmesuchenden Raketen immer ablenkt sind die aber recht ineffektiv. Mittels Gatling werden sie vom Himmel gepustet. Das ist zwar alles andere als realistisch, aber dafür hübsch anzusehen.
Höhepunkt ist der Schlusskampf mit Cochrane, in dem Murphy mit seinem Hubschrauber glatt einen Looping fabriziert. Veredelt wird dieses Manöver mit eine halsbrecherischen Jagd zwischen den Wolkenkratzern von L.A. Diese Szenen sind sogar heute noch eine Augenweide. Am Rande wird noch bemerkt, dass Murphys Freundin die Beweise sicher beim Sender abliefert.
Schauspieler:
Roy Scheider überzeugt mit seiner bodenständigen und ruhigen Art. Leider sieht man ihn zu selten in größeren Kinorollen. Der Mann, der den weißen Hai erlegte meistert das Unternehmen „Blue Thunder“ souverän und gibt seiner Figur, für einen Actionfilm, ungewöhnlich viel Tiefe (Vietnam, Kinder etc).
Malcolm McDowell ist als Colonel F.E. Cochrane Murphy Feind. Der Hubschrauberpilot (immer schick in schwarz) ist von Anfang an unsympathisch, liefert sich dabei aber ein tolles Duell mit Murphy. Was mir hier fehlt, ist ein gesundes Maß an Wahnsinn wie in „Treffen der Generationen“. Zum Teil kann er das mit seine Arroganz wettmachen.
Fazit:
Die Story haut einem zwar nicht vom Hocker, jedoch erzeugt der Film eine ganz eigene Atmosphäre. Besonders die Nachtszenen gefielen mir gut. Die Prunkstücke sind aber die spektakulären Flugszenen über und zwischen den Wolkenkratzern von Los Angeles. Ordentliche Schauspieler runden das gute Gesamtbild ab.