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"Beyond Hypothermia" - Jenseits des Gefrierpunktes. Assoziationen zu Blau, Kälte und Schönheit kommen auf. Nach Ende des Filmes fühlt man sich wie in einem Bad im Eismeer - geschockt, berührt, erfrischt.

Eine Fleischerei, Tiefkühlabteilung. Die Frau schlängelt sich durch transparente Folien, alles in Blau getaucht. Sie nimmt einen Hammer und zerschmettert einen Block Eis. Zum Vorschein kommt ein Präzesionszielgewehr. Dieses legt sie an, schaut hindurch und...kurze Zeit später ist ein weiterer Auftrag erledigt. Die Frau hat keinen Namen, keine Identität, keine Vergangenheit. Ihre Aufträge bekommt sie von ihrer Tante, sie lebt einsam in einem Apartment - nach 3 Monaten muss sie den Ort wechseln - Regeln der Auftragskiller.
Nach jedem Auftrag fühlt sie sich leer, kalt. Zuerst wärmt sie sich an dem Blick aus ihrem Fenster: ein Nudelkoch der sein Stehcafe direkt gegenüber hat. Nachdem sie mal wieder einen Auftrag erfüllt hat und die Sehnsucht nach Wärme überhand nimmt, gönnt sie sich eine Portion Nudeln...hinterlegt das Geld auf dem Tisch und taucht im Dunkeln der Nacht unter. Der Mann ist fasziniert von der Frau und hofft auf ein Wiedersehen. Fortan kommt sie nach jedem erfüllten Auftrag zu ihm und es entwickelt sich eine Liebe...eine Liebe die stärker ist als vieles andere!

"Beyond Hypothermia" ist einer der schönsten Liebesactiondramen aus dem asiatischen Raum. In meist kühl-blauen Bildern wird die Geschichte des ungleichen Paares getaucht - die eine nimmt, der andere gibt. Die beiden Hauptdarsteller werden exzellent gespielt
Die Killerin - eiskalt bei ihren Aufträgen und doch so sanft im Inneren nach Wärme suchend. Ohne Kindheit, ohne alles. Eine superbe, überzeugende darstellerische Leistung.
Der Koch - einsam und in seinem Job die Erfüllung sehend.

Auch die deutsche Synchronisation der beiden ist gelungen. Leider gilt das nicht für diverse andere Charaktere die eine etwas unpassende Synchro bekommen haben. Dennoch macht der Film einfach Spaß. Denn neben der ungewöhnlichen Liebesgeschichte gibt es noch eine Menge handfester Action, die z.T. sehr blutig vonstatten geht. Die Killerin ist nämlich nicht zimperlich zu ihren Opfern; die Gegenseite aber auch nicht - so gibt es einige gut choreographierte Shoot-Outs zu bewundern. Vor allem das Finale hat es in sich - ist es doch Höhepunkt in allen Belangen. Doch auch der Rest der Geschichte kann überzeugen.

Fazit: Keine Liebesgeschichte, kein Actionfilm, kein Drama; eine schöne Mischung aus allem und ein ganz besonderer Film des HK-Kinos.

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