"Verbuchen wir das unter Scheiße gelaufen."
Sean Asa (Ryan Guzman) und seine Tanzcrew The Mob sind nach ihrem Erfolg in Miami nach Los Angeles gezogen. Nach einem Jahr der Hoffnung auf eine große Karriere, macht sich aber Ernüchterung breit. Ein weiteres erfolgloses Vortanzen lässt die Wege der Gruppe voneinander trennen und Sean bittet seinen Kumpel Robert "Moose" Alexander III. (Adam G. Sevani) um Hilfe. Dieser verschafft ihm eine vorübergehende Arbeit als Putzkraft in einer Tanzschule. Während dieser Zeit wird Sean auf "The Vortex" aufmerksam. In dieser Show sollen Dance-Crews aus dem ganzen Land gegeneinander antreten. Der Gewinner erhält einen mehrjährigen Vertrag in Las Vegas. Sean und Moose stellen sogleich eine Crew zusammen und inkludieren auch die überaus begabte Tänzerin Andie West (Briana Evigan), die ihr Dasein in einem Kostümhandel fristet.
Im mittlerweile fünften Teil der Tanzsaga treffen einige der bekanntesten Protagonisten aufeinander und bieten vor allem für Fans der Reihe einige opulente Tanzszenen. Abseits dessen hat "Step Up: All In" aber enorme Probleme mit der Spannungskurve, Figurenkonstellation und Handlung.
Dabei beginnt der Film gar nicht so schlecht. Das Intro bedient sich satirischer Elemente und stellt die Entscheidungsträger eines vortanzens schamlose Ausbeuter und eigensinnige Wichtigtuer dar. So müssen die Tänzer sich zur offensichtlichen Bespaßung der Frauen das Oberteil ausziehen. Andere werden auf ihre akrobatischen Fähigkeiten reduziert. Allein hier ist schon die Kitsch- und Klischee-Kiste erkennbar, noch macht sie aber Spaß.
Mit fortschreitender Laufzeit ändert sich das aber. Immer mehr wird offensichtlich, dass es Sinn macht die vorherigen Teile gesehen zu haben, denn auf eine Figurenzeichnung oder Weiterentwicklung verzichtet "Step Up: All In" weitestgehend. Stattdessen wiederholt der Tanzfilm dreist einige Passagen aus den Teilen 3 und 4, sogar in fast gleicher Konstallation.
Die Handlung enthält keinerlei Wendungen oder Kniffe, die nicht schon zuvor auf dem silbernen Tablett präsentiert werden. Stattdessen langweilt "Step Up: All In" stattdessen mit grauenvollen Dialoge und pubertären Charakteren, die sich häufig von einer Sekunde zur anderen umentscheiden. Nachvollziehbar ist das nicht.
Ein Tanzfilm soll aber mit seinen Choreographien beeindrucken. Dies gelingt größtenteils, jedoch hapert es an der Abwechslung und echten Neuerungen. Zumindest sind die Moves wieder bodenständiger anstatt in "Step Up: Miami Heat" und so manches Solo gibt echt etwas her.
Neben Hip-Hop gibts auch einen Elektro-Song und etwas aus der Pop-Ecke. Manche Choreographien haben ein Thema, überwiegend gruselig an Frankenstein erinnernd. Das Finale zieht die Umgebung mit ein sowie Wind, Sand und mäßig animiertes, digitales Feuer, das die Tänzer sicher nicht zum schwitzen bringt.
Es ist besonders für Fans der Reihe schön anzusehen, wie sich bereits bekannte Darsteller und Tänzer erneut zurück auf die Leinwand begeben. Schauspielerisch haben diese aber nichts dazugelernt. Wenn man bedenkt, dass die Reihe stets auf einer Tanz- und Schauspielsschule aufbaute, was diesmal nicht der Fall ist, ist dies schon als Kontroverse anzusehen.
"Step Up: All In" macht es sich an vielen Stellen zu leicht. Deutliche Ermüdungserscheinungen hinterlassen die zwar spektakulären aber kaum innovativen Choreographien. Häufig hat man das Gefühl, alles schon einmal gesehen zu haben. Die charismatische Zusammenkunft etablierter Figuren und Darsteller leidet unter einer eingefahrenen Figurenzeichnung, die dann auch noch sprunghaft und wenig logisch agieren. Besonders schade ist das fehlende Weiterverfolgen von angerissenen Kritiken an der Musikindustrie. Da wäre so viel mehr möglich gewesen.
5 / 10