Schwer zu beurteilender Film. Wäre er vor zehn Jahren herausgekommen, hätte man von einem kleinem Meisterwerk gesprochen, aber heute sieht das etwas anders aus.
Alles hat man irgendwo schonmal gesehen, nur besser. In der Mitte ist der Film sogar etwas langweilig, also der Kracher wie das "Schweigen der Lämmer" ist das auf keinen Fall. Ich weiß noch wie mich das Schweigen beeindruckt hat. Es gibt vielleicht fünf Filme, die mich ähnlich beeindruckt haben. Aber dafür sind die Schauspieler und die Kamera hervorragend. Ich denke eher die unoriginelle Regie schadet dem Film ein bisschen. Rattner verfügt nicht über eine eigene Handschrift oder eine Thema. Er ist eher an visuellen Mätzchen und Gags interessiert. Das merkt man übrigens stark in seinem Videotagebuch. Fiennes wirkt angestrengt und es ist klar, daß Norton viel der Schauspielführung übernommen hat. Norton redet wie ein Regisseur, während Rattner immer nur grinst und mit Michael Jackson rumalbert. Sorry, aber wenn man schon nicht viel mit den Schauspielern macht, sollte man zumindest das Ding visuell meistern. Aber hier hapert es auch. Rattner gelingt es nicht einen eigenen Stil für den Film zu kreieren, sondern er zitiert Serienkillerfilme der Neunziger Jahre, insbesondere die Lämmer. Leider übernimmt er aber nicht deren psychologische Dimension. Jodie Foster hatte ja durch den Fall ihr Kindheitstrauma aufgearbeitet... Aber soweit geht es in Red Dragon nicht. Er ist ein Gernsehabend der düsteren Serienkillermovies.
Okay, der Film ist in bestimmten Szenen zwar spannend und atmosphärisch... das liegt aber an den großartigen Hopkins oder Fiennes. Das heißt die Schauspieler sind gut, aber der Film und die Geschichte beindrucken nicht.
Ein Hochglanzprodukt für den schnellen Konsum, kein Klassiker.
Letztendlich wurde der Film wohl nur wegen Geld gemacht und es ist ein bisschen schade, so talentierte Schauspieler so verpulvert zu sehen.