Roter Drache (2002)

HANNIBAL LECTER IST ZURÜCK !
Diesen Satz hörte man allüberall ausm radio, fernsehn usw., wenn es um "Roter Drache" ging. Auch auf dem Filmplakat konnte man Anthony Hopkins diabolisch grinsen sehn.
Als buchkundiger Kinogänger war ich dann auch wenig überrascht, dass Hannibal nur sporadisch im Film auftauchte und wenn er mal zu sehen war, war es dann irgendwie auch nicht mehr so furchteinflößend wie bei seinem Debüt (vom unsäglichen "Hannibal" will ich gar nicht reden).
Sobald also der Film begonnen hat, kann er gleich mal Pluspunkte bei mir sammeln, wegen seines eigentlichen Hauptdarstellers, dem FBI-Agenten Graham gespielt von Edward Norton. Der macht seine Sache nämlich mal wieder hervorragend und kann sogar Hopkins und Harvey Keitel überbieten. Ebenfalls sehr überzeugend ist die restliche Darstellerriege, allen voran der Drache himself. Leider ist mir jetzt gerade der Name von dem guten Mann entfallen. Macht ja nichts, jedenfalls kann man über die Schauspieler nichts böses sagen.
Die Story ist recht spannend aufgebaut und hält auch einige Schock - und zum Schluss Überraschungsmomente parat. Für zartbesaitete Gemüter dürften einige Szenen (Spiegel-Splitter im Auge) ziemlich heftig sein. Insgesamt ist der Film aber unblutiger als "Hannibal".
Bei "Roter Drache" wurde eindeutig mehr auf Suspense gesetzt. Diese hält sich aber irgendwie nicht bis zum Ende, was vielleicht daran liegt, dass meiner Meinung nach, die Beziehung des Killers zum Gemälde des Roten Drachen nicht wirklich logisch erklärt wird.
Insgesamt gesehn ist "Roter Drache" ein solider, spannender Thriller, der nie an "Schweigen der Lämmer" rankommt, dafür aber "Hannibal" in den Schatten stellt.
Ansehen sollte man sich den Film auf jeden Fall schon alleine wegen den guten Schauspielern.
Bitteschön 7/10