Wall Street, welche andere amerikanische Straße hat einen vergleichbar hohen Bekanntheitsgrad, eine Bezeichnung, hinter der eine gesamte, eine eigene Welt steckt.
In diesem Film versucht nun der einfache Börsenmakler Bud Fox (Charlie Sheen), einer unter wievielen?, sich seinen amerikanischen Traum zu erfüllen, den vom sozialen Aufstieg, und die Mauer zu erklimmen.
Bud Fox ist gesegnet mit vielen Talenten: Er ist von attraktiven Äußeren, schlagfertig, durchsetzungsstark und fest entschlossen, alles Eigenschaften, die Gordon Gekko (Michael Douglas) zu gefallen scheinen, außerdem die Tatsache, dass Fox über Insiderwissen verfügt. Gekko ist der Super-Broker, an jedem größeren Geschäft scheint er beteiligt zu sein. Auf ihn richten sich Fox Hoffnungen, nur durch ihn scheint der Aufstieg möglich. Und tatsächlich, Fox bekommt eine Chance.
Die Story wird geradlinig erzählt, die 120 Filmminuten verstreichen unbemerkt, während man gebannt im Sessel sitzt, bedingt vor allem durch die schauspielerische Topleistung, durch die auch Nebenrollen glänzen können, und mit der man immer an der Handlung teilhaben kann.
Kann man sich einen besseren Bud Fox als gespielt von Charlie Sheen vorstellen?
Schwerlich, er macht dass mit einer Geradlinigkeit, parallel zur Story und mit einer jugendlich scheinenden Unbekümmertheit, mit der man sich einen solchen Typen vorstellt, und die perfekt zur Rolle passt.
Und was soll man zu Michael Douglas sagen? Er bekam eine Rolle die für ihn geschrieben scheint und spielt den aggressiven, aufbrausenden Gekko so charmant wie seine zurückgegelten Haare ihn erscheinen lassen.
Oliver Stone gelang hier ein großartiger Film, die Schauspieler sind perfekt gecastet und außerdem wird der amerikanische Traum kritisch beleuchtet, wenn nicht sogar zerpflückt.
Die Aussage ist doch: Wenn du es schaffen willst, ist das nur durch illegale Aktionen zu erreichen, hier die Weitergabe von Insiderwissen. Ist man dazu nicht bereit, reicht es gerade für die Rolle des fleißigen, langweiligen Angestellten, siehe im Film Lou Mannheim (Hal Holbrook).
Wie klug die Geschichte gefilmt wurde, sieht man schon an 2 Szenen:
Die eine ist Fox Anruf im Vorraum zu Gekkos Büro, die Tür ist noch ein wenig geöffnet, und während Fox eine negative Antwort bekommt, kann der Zuschauer doch einen ersten Blick auf Gordon Gekko erhaschen. Die Türen haben im Film fast eine magische Funktion, man muss das Zauberwort kennen damit sie sich öffnen.
Die andere und fast die Schönste ist die Szene am Ende, das finale Aufeinandertreffen im Park, einer natürlich scheinenden Umgebung, von Fuchs und Gecko, der sich hier zum letzten Mal in einen Löwen, diesmal ohne jede zivilisatorische Zurückhaltung, verwandelt.
Ein Film, der gefällt.