Imagine your best real life story as a movie – starring Steven Seagal as you...
Bei „Sheep Impact” handelt es sich um einen (inklusive Credits) knapp fünf Minuten lang laufenden Werbe-Kurzfilm aus dem Jahre 2011, der im Rahmen einer „Legends of the Dry“ genannten Kampagne der australischen „Carlton & United Breweries“ entstand, für welche die verantwortlichen Marketing-Strategen den eingangs erwähnten amerikanischen B-Movie-Action-Helden als Star-Testimonial Schrägstrich Hauptdarsteller gewinnen bzw. verpflichten konnten. Im ersten Schritt der Aktion forderte jener die „Aussies“ in zwei humorvollen Clips („Snake“ und „Sausage“) dazu auf, den Initiatoren des Wettbewerbs ihre liebsten „in geselliger Runde bei einem Bierchen“-Anekdoten zuzusenden – und zwar mit der Aussicht darauf, dass die zu erwählende Sieger-Geschichte im Folgenden dann eine (dem grundlegenden Konzept entsprechend angepasste, augenzwinkernd als „Mini-Blockbuster“ angekündigte) „cineastische Adaption“ erfährt. Dank seiner geschilderten Erlebnisse, die an sich nicht nur nahezu perfekt mit den von vornherein gehegten Erwartungen und Vorstellungen harmonierten, sondern zudem auch innerhalb des „ausführenden Kreativ-Teams“ auf Anhieb ein markantes Maß an Heiterkeit und Zustimmung hervorriefen, fiel die Entscheidung schließlich zugunsten des aus Minnamurra, New South Wales stammenden Mittzwanzigers Paul Wieland...
Based on a true story – sort of...
Aktuell befinden sich Craig (Martin Copping) und sein Kumpel Paul (Seagal) gerade auf dem Weg zu einem Barbecue im Hause der hinreißenden Sarah Beachwood (Kirsty Lee Allan), auf welche beide jungen Männer schon des längeren „ein Auge geworfen“ haben. Um ihr zu imponieren, ist ersterer gar so weit gegangen zu behaupten, Fleisch für 20 Leute mitbringen zu können, da sein Vater in eben jenem Bereich der Feinkost-Branche tätig sei. Nun aber stehen sie vor zwei konkreten Problemen: Zum einen hat ihr Wagen eine Panne erlitten, zum anderen haben sie nichts für den Grill vorzuweisen – denn in Wahrheit ist sein Dad „nur“ ein Busfahrer von Beruf. An einem Straßenrand „irgendwo im Nirgendwo“ ist die Karre verhältnismäßig zügig repariert – worauf sich ihrem verbliebenen Dilemma ebenfalls plötzlich eine Lösungsmöglichkeit offeriert: Ein in der Nähe ganz für sich allein grasendes Schaf. „You thinking what I´m thinking?“, meint Craig dazu sogleich. „No, I´m thinking normal human thoughts“, erwidert Paul nur – doch hat sich sein Freund da scheinbar bereits fest in den Kopf gesetzt, das Tier zu ihrem Abendessen werden zu lassen: Etwas, das er keineswegs zuzulassen gedenkt. Inmitten der daraus resultierenden Diskussion macht sich am Ort des Geschehens auf einmal ein Ranger (Jonathon Buckley) bemerkbar, der sich ihnen gegenüber von Beginn an relativ feindselig gibt – und so wendet sich Paul einfach mal (mit der Bitte um Unterstützung) an den „vierten zugegenen Anwesenden“, als er sich unfähig dazu in der Lage sieht, den bewaffneten Herrn zu beruhigen...
„Sheep, I saved your life – now help me…”
„Sheep Impact“ ist ein unterhaltsamer Kurzfilm, der seine Geschichte auf eine sympathisch-spaßige Weise darreicht und seiner eigentlich ja zugrunde liegenden Absicht – nämlich als Werbung für ein spezielles Produkt zu dienen – im Zuge dessen „angenehm unaufdringlich“ gerecht wird. Von Regisseur Brendan Gibbons nach einem von ihm, Luke Thompson, Seymour Pope und Ant Keogh verfassten Skript in Arizona umgesetzt – und das im Beisein des echten Paul sowie seiner mitgereisten Begleitung – bietet das Werk vor allem Steven Seagal Fans eine Menge Vergnügen: Angefangen damit, dass der 1952 geborene Amerikaner im Vorliegenden einen 26-jährigen Australier verkörpert – ohne Akzent, wohl aber mit Sonnenbrille und umgedrehtem Basecap (ungefähr so, wie er 2012 in „Maximum Conviction“ auftrat) – über die im Angesicht seiner bisherigen Karriere arg augenzwinkernde Anmerkung „Violence isn´t the answer!“ bis hin zu der gern registrierten Gegebenheit, dass Steven hier erneut (u.a. nach „the Onion Movie“) einen stattlichen Sinn für Humor beweist. Mit sichtlicher Spielfreude bei der Sache, ist ihm auf diesem Wege eine erstaunlich anständige Performance gelungen. Dass er sich aktiv gegen die Tötung des Schafes einsetzt, harmoniert ja außerdem damit, dass er im wahren Leben sowohl Vegetarier ist als auch dem Buddhismus angehört – wo Gewaltlosigkeit gegenüber Tieren seit jeher (bekanntermaßen) einen hohen Stellenwert einnimmt. Bei Paul ist die Ausprägung der „Verbindung“ zu dem fluffigen Geschöpf aber gar noch weitaus tiefgreifender geartet…
„Say hello to my little wooly friend...”
Als der hinzugekommene Ranger ihn und Craig anhaltend mit seinem Gewehr bedroht, bittet Paul das Schaf kurzerhand (quasi per „Gedankenübertragung“) um Hilfe – mit Erfolg! Ihrem geglückten Abhauen anknüpfend, treffen sie eine Weile später auf der besagten Party ein – wo sich stracks herausstellt, dass es überhaupt nicht weiter tragisch ist, dass sie das in Aussicht gestellte Fleisch nicht mitbringen konnten: Der Cousin einer Freundin hätte das alles fest im Griff, berichtet ihnen die Gastgeberin. Als sie jenen dann allerdings erblicken und sich dieser ausgerechnet als der Typ vom Nachmittag entpuppt, erkeimt ein unheilvoller Verdacht, welcher unmittelbar darauf seine Bestätigung erfährt: Neben dem Haus angebunden, droht dem Schaf nun erneut die Schlachtung! Paul schreitet ein – und erteilt dem Kerl (in gewohnt „stoischer“ Manier) umgehend eine Lektion, die ihm zugleich auch die Anerkennung und Zuwendung Sarahs einbringt. Generell ist anzuführen, dass es angrenzend keinerlei „Action“ zu verzeichnen gibt. Abgesehen von einigen Moves im Rahmen letzterer Konfrontation plus einer „Lasso-Nummer“ mit Starterkabeln hält sich Seagal in dieser Hinsicht markant zurück – doch allein schon ihn beim Vortragen seiner Dialogzeilen in seiner gewohnt „flüsterhaften“ Stimmlage zu vernehmen, bei denen er Craig meist mit Mate sowie das Schaf gleich mehrfach mit Brother Sheep anspricht, hat bei mir ein Lächeln hervorgezaubert: Etwas, das bei seinen sonstigen Veröffentlichungen (wenn überhaupt) ja bloß unter vollkommen anderen Umständen geschieht…
Paul: „See, he thought killing a defenseless animal would impress you.”
Sarah: „That´s not the kind of thing that impresses me…”
Untermalt von einigen netten Soundeffekten und musikalischen Klängen, treten neben unserem liebsten „Aikid?-Moppel“ Akteure á la Martin Copping („Zombie Hunter“), Jonathon Buckley (TV´s „Siberia“), Jessica Graham („Blue Lake Massacre“) sowie die umwerfende Kirsty Lee Allan (TV´s „Sea Patrol“) jeweils ohne Veranlassung zur Klage in Erscheinung – wobei ich (einfach mal so nebenbei erwähnt) durchaus sagen muss, dass mich der Anblick von Steven mit einer wesentlich jüngeren Screen-Partnerin im Arm (am Ende) unweigerlich an „frühere Zeiten“ mit „ähnlichen Beziehungen“ erinnert hat: Siehe dazu beispielsweise „Belly of the Beast“. Es ist anzunehmen, dass alle Beteiligten ihren Spaß bei der Realisierung dieses Projekts hatten: Man merkt es dem fertigen Ergebnis geradezu an – ein Eindruck, der seitens der Outtakes im Abspann (bei denen Seagal u.a. mit der Aussprache des Wortes Crikey zu kämpfen hat) nur noch zusätzlich untermauert wird. Abschließend lässt sich dementsprechend festhalten, dass „Sheep Impact“ ein unterhaltsamer, rundum zufrieden stellender Werbe-Kurzfilm ist, der eine nahezu perfekt anmutende Lauflänge besitzt, mit einer erfreulichen Anzahl an inhaltlichen und konzeptionellen Gags aufwartet sowie das vorrangig anzupreisende Produkt – nämlich Bier der Marke bzw. Sorte „Carlton Dry“ – im Zuge dessen (obendrein) erfreulicherweise „fern von aufdringlich“ in rechte Licht rückt…
gute „7 von 10“