Von der Macht der Uniform...02.10.2018
Hier sehen wir eine gute Idee, die man im Lauf des Films, so etwa nach 35 Minuten, aber sowas von in den Sand gesetzt hat. Zwei Normalos um die 30 schlagen sich so durch, mit wenig Erfolg, doch als sie eines Tages aufgrund eines vermeintlichen Kostümballs Polizeiuniformen anziehen, sieht das plötzlich anders aus. Respekt wird ihnen entgegengebracht! Frauen werfen sich zu Füßen...es klappt auch mit der Nachbarin. Soweit – so heiter. Dumm nur, daß die beiden Herren den Polizeikram ernst nehmen und so auch gleich mitten in einen russischen Gangsterring hineingeraten. Und da ist dann wieder alles dabei, was man aus dem Genre des Polizeifilms kennt.
Verräterischer Detective? Check. Mann mit Herz auf dem rechten Fleck und in niederem Rang? Check. Heiße Braut beim Beobachtungsversteck dabei? Check. Gangster, die sich dumm verhalten und stets danebenschießen? Check. Und so weiter, und so fort...eine unfaßbar abgedroschene Geschichte, die zu allem Überfluß auch noch unspannend inszeniert ist. Und wenn dann einer der beiden am Ende tatsächlich in den Polizeidienst eintritt, derweil der andere aufgrund der Ereignisse endlich den Mumm findet, sein eigenes Computerspiel zu vermarkten, dann ist auch klar, daß die süße Bedienung dem als Polizist verkleideten Verehrer auch nach der Aufdeckung der Lügen ihr Herz schenkt.
Der Abspann zeigt, was möglich gewesen wäre, wenn man die Stoßrichtung des Auftakts beibehalten hätte...hier nämlich dürfen die zwei „Cops“ mit ihrer Uniform Schindluder treiben. Da man sich aber seitens der Regie auf eher familienfreundliches Treiben konzentriert, läuft hier alles zum einen streng nach Schema, zum anderen mit deutlich angezogener Handbremse. Und so bleibt kein schlechter Film im Gedächtnis, sondern einer der verschenkten Möglichkeiten, wieder einmal zugunsten des Blicks auf ein breites, aber sicher auch schon abgestumpftes Publikum, welches das Bewährte eher goutiert als die rabiate, gegen den Strich gebürstete Ware - 5/10