Als Air Force One, die Maschine des US-Präsidenten, das Bermuda-Dreieck überfliegt, gerät sie in ein fürchterliches Unwetter. Orkanböen und Blitze treffen den Jumbo, reißen dessen Turbinen von den Flügeln und so bleibt nur eine Lösung: der wichtigste Mann der westlichen Welt muß sich in eine vorsorglich an Bord befindliche Rettungskapsel begeben, die ihm für wenige Tage ein Überleben sichert. Kaum ist die Kapsel ausgesetzt, stürzt Air Force One dann ab.
Sofort wird ein Geschwader Kriegsschiffe in Marsch gesetzt, das an der Absturzstelle sondieren und den Präsidenten retten soll. Die Leitung obliegt Admiral Hansen (Linda Hamilton) und zum Team gehört auch eine Spezialeinheit unter dem Kommando von Chief Oliver (Trevor Donovan). Der junge Mann und die altgediente Admiralin sind allerdings Intimfeinde, und Hansen macht auch schnell klar, daß sie hier das Sagen hat und keine Extratouren geduldet werden. Doch kaum sind die Schiffe vor Ort, tauchen plötzlich spiralförmige Seeschlangen auf und attackieren die kleine Flotte. Pausenloser Beschuß mit allem, was zur Verfügung steht, zeigen jedoch keinerlei Wirkung: im Gegenteil, die Seeschlangen picken sich einzelne Soldaten heraus und bringen sogar einen Helikopter zum Absturz.
Da ergreift Chief Oliver die Initiative und begibt sich ausdrücklich gegen den Befehl des Admirals an Bord eines U-Boot-Prototyp, mit dem er und eine Handvoll Spezialisten die Rettungsmission doch noch erfolgreich zu Ende führen wollen...
2 Jahre nach dem katastrophalen ersten Teil wagte sich der Syfy-Channel mit Bermuda Tentacles an eine Fortsetzung der Lobpreisung amerikanischer Großkampfschiffe, und auch dieses Mal wurden einige Szenen an Bord eines ausgedienten Schlachtschiffs gedreht. Der Plot ist zwar genauso absurd wie im ersten Teil, die Computertricksereien (erneut durch die Mockbuster-Schmiede The Asylum) sind wieder miserabel, und dennoch gibt es geradezu winzige, aber immerhin merkliche Verbesserungen gegenüber der 2012er Schlaftablette zu konstatieren.
Als erstes fällt einem da natürlich Linda Hamilton als verknöcherte Admiralin auf: mit fast 60 Jahren und offensichtlich ungeschminkt fast doppelt so alt wirkend, ist die einstige Sarah Connor aus den ersten beiden Terminator-Streifen wahrlich kein Aushängeschild mehr, und man mag sich fragen, wieso sie in einer solchen Trashgranate überhaupt noch aufläuft - doch sowohl sie als auch John Savage (als US-Präsident) machen aus ihren sehr begrenzten Rollen das Bestmögliche. Im Gegensatz dazu der Auftritt von Popsternchen Mýa, die - wie so ziemlich alle anderen Beteiligten - ausschließlich schauspielerisches Unvermögen an den Tag legt und daher nicht weiter erwähnt werden muß.
Obwohl die CGIs auch diesmal wieder gnadenlos schlecht ausfallen (die Seeschlangen aus der Drohnenperspektive wirken schlicht lächerlich, wie sie da über den Schiffchen schweben und auch mal auf Knopfdruck verschwinden) und einige exakt gleiche Sequenzen (wie schon im ersten Teil) mehrfach verwendet werden, verzichtet man in Teil 2 dankenswerterweise auf reine Computerspiel-Hintergründe. Bezüglich der Seeschlangen, über deren Größenverhältnisse und Proportionen sich die, äh, Designer offenbar nicht einig werden konnten (meistens 10 Meter dick bis 50 Meter hoch aus dem Wasser ragend können diese Tentakeln jedoch auch auf 20 cm Durchmesser schrumpfen und einzelne Leute durch die Schiffsräume verfolgen - wtf?) folgt die Präsentation der Ungeheuer auch diesmal dem hinlänglich bekannten Asylum-Muster aus gewollt, aber nicht gekonnt.
Leichte Verbesserungen gibt es immerhin hinsichtlich der Bewegungsabläufe der "Marines"(?) an Bord festzustellen, die diesmal tatsächlich ihre Waffen richtig halten und damit eine gewisse Action zu simulieren imstande sind - doch das minutenlange Verballern sämtlicher Muniton aus Handfeuerwaffen auf Ziele, denen weder Kanonen noch Flugzeuge irgendetwas ausmachen (was auch bemerkt wird, aber egal, weiter draufhalten), entspricht wieder einmal einem auch sonst weitgehend sinnfreien Drehbuch.
Während über Wasser also munter gegen die CGI-Schlangen gekämpft wird (das Budget reichte diesmal sogar für ein Stück Plastik als abgetrennte Tentakel, aus dem ein zufällig anwesender Wissenschaftler sofort messerscharf schließt, daß es sich um Außerirdische handeln muß) erleben Chief Oliver und seine Freunde unter Wasser allerhand merkwürdige Abenteuer, als sie eine riesige Höhle mit ganz vielen Schiffen und Flugzeugen finden...
Man könnte dem Streifen ja streckenweise etwas abgewinnen, wenn er sich als als Sci-Fi-Komödie präsentieren würde, doch nimmt sich Bermuda Tentacles wieder fürchterlich ernst, trieft - auch musikalisch - nur so vor Pathos und wartet darüberhinaus mit einem ziemlich blöden Finale auf. Nicht daß man sich nicht oft genug wünschen würde, daß die Tentakel die Schiffchen doch bitte endlich unter Wasser ziehen mögen, soll die zumindest im Vergleich zum ersten Teil gesunkene Anzahl der Anlässe, den Schwachsinn vorzeitig abzudrehen gewürdigt werden, weswegen es für American Warships 2 dann von mir doch 2 Punkte gibt.