Joe Brody arbeitet mit seiner Frau in einem japanischen Atomkraftwerk, als es einen tödlichen Zwischenfall gibt. Jahre später ist er sozial isoliert, der wahre Grund des Unfalls weiter unter Verschluss. Als Joe sich dorthin aufmacht und ihn sein Sohn Ford folglich aus dem japanischen Gefängnis abholen muss, bricht eine noch mächtigere Katastrophe los. Nun beginnt für alle Beteiligten ein Wettlauf gegen die Zeit und um die halbe Welt. Schließlich muss die Menschheit gerettet werden, wobei vielleicht nur ein Monster helfen kann.
Godzilla dürfte die wohl mit weitem Abstand berühmteste Echse der Filmgeschichte sein und so ist es nicht verwunderlich, das pünktlich zum sechzigsten Geburtstag mit vorliegendem Film die Wiedergeburt des beliebten Monsters und gleichzeitig der Start einer neuen Reihe in Angriff genommen wurde. Wie man jedoch das dabei entstandene Ergebnis bewertet kommt wohl auf die jeweiligen Erwartungen an, denn das Werk von Gareth Edwards (Monsters) stellt ganz eindeutig ein zweischneidiges Schwert dar und dürfte längst nicht bei allen Fans auf große Begeisterung stoßen. In erster Linie dürfte das darin begründet sein, das der Regisseur sein Hauptaugenmerk ganz offensichtlich mehr auf den Inhalt als auf Action legen wollte, wobei an dieser Stelle anscheinend in Hollywood ganz generell ein Umdenken im Bezug auf Blockbuster stattgefunden hat. Dieses Phänomen war nämlich auch schon beim "RoboCop" Remake zu beobachten und ebenso wie dort ging der Versuch auch in vorliegendem Fall ein wenig in die Hose. Es ist ja prinzipiell nichts gegen etwas mehr Inhalt einzuwenden, doch wenn man schon diesen Weg einschlägt, dann sollte man auch zu einer gelungenen Umsetzung gelangen. "Godzilla" ist nun einmal in erster Linie ein Monsterfilm und dementsprechend möchte man als Liebhaber dieser Filmart auch den Titelhelden in Aktion sehen. Gerade in diesem Punkt kocht man hier jedoch auf Sparflamme, denn während einer Laufzeit von knapp 2 Stunden sind die Auftritte der Echse äußerst rar gesät. Zudem dauert es über 50 Minuten, bis man den neu gestalteten Godzilla überhaupt einmal zu Gesicht bekommt, so das die Geduld des Fans doch arg strapaziert wird. Bis dahin quält man sich also mehr schlecht als recht durch das Geschehen, das fast ausschließlich aus endlos langen Dialogen und einiger Kurzauftritte zweier anderer Monster geprägt ist, die logischerweise als Gegner der Riesen-Echse in Erscheinung treten.
Obwohl man viel Wert auf den Inhalt des Filmes gelegt hat gestaltet sich dieser in jeder Phase absolut vorhersehbar. Es gibt keinerlei Überraschungsmomente und in nicht gerade wenigen Phasen erscheint das Ganze dermaßen an den Haaren herbeigezogen, das einem die eigene Kopfbedeckung zu Berge steht. Selbst die weitaus bessere zweite Hälfte des Filmes kann den Gesamteindruck nur ein wenig nach oben korrigieren und das auch nur aufgrund einiger wirklich sehenswerter Action-Einlagen. Wer jedoch nun ein wahres Feuerwerk oder Riesen-Spektakel erwartet dürfte am Ende ziemlich ernüchtert sein, denn für eine mit 160.000.000 $ budgetierte Produktion hätte man an dieser Stelle eine ganze Menge mehr bewerkstelligen können. So aber offenbart sich insgesamt gesehen ein Szenario, das streckenweise fast schon ein wenig langweilig anmutet und an etlichen Stellen auch künstlich in die Länge gezogen daher kommt. Da lobe ich mir doch die alten-und herrlich trashigen Godzilla-Filme aus Japan, in denen nicht nur weitaus mehr Action, sondern in erster Linie eine Menge Charme vorhanden war. Natürlich ist das reine Geschmackssache, doch nachdem 1998 schon Emmerich's Wiederbelebungsversuch von Godzilla in meinen Augen kläglich gescheitert war, setzt auch Gareth Edwards diese Tradition scheinbar nahtlos fort.
Damit wir uns an dieser Stelle nicht falsch verstehen, als Katastrophenfilm mit dezenter Monster-Beteiligung mag diese Neuauflage durchaus funktionieren, doch als waschechter Godzilla-Film versagt er fast auf ganzer Linie. Und so muss man sich also entscheiden mit welcher Erwartungshaltung man an die Geschichte herangeht, die streckenweise trotz aller Bemühungen wenig Höhepunkte beinhaltet. Für mich persönlich siedelt sich das Werk lediglich im großen Durchschnittsbereich an und dürfte noch nicht einmal den Namen der berühmten Echse tragen, die während des gesamten Filmes nur wenige Minuten in voller Pracht zu bestaunen ist. Technisch gesehen befindet man sich hier auf einem recht hohen Niveau und auch in Sachen Schauspiel gibt es keinerlei größere Abstriche zu verzeichnen. Oscarreife Leistungen werden zwar nicht geboten, doch hat man das bei einem Film dieser Art sicherlich auch nicht unbedingt erwartet. Nun soll diese Neuauflage ja wohl als Start für eine neue Film-Reihe dienen und wenn ich mich nicht irre, ist der zweite Teil sogar schon bestätigt worden. Da bleibt dann doch nur zu hoffen, das die Fortsetzung ein wenig mehr mit Action gefüllt wird, denn schließlich möchte man in einem Monsterfilm doch auch wirklich viele monströse Kämpfe sehen.
Insgesamt gesehen konnte mich die 2014er Version der legendären Riesen-Echse nur teilweise überzeugen und ehrlich gesagt ist die Enttäuschung darüber doch ziemlich groß. Viele mögen das vollkommen anders sehen, doch mit Gareth Edwards hat man auch den vollkommen falschen Regisseur für dieses Projekt ausgewählt, der mit seinem Film "Monsters" nicht gerade den großen Wurf erzielt hat. Vielleicht wurde der gute Mann aber gerade deshalb ausgewählt, denn manch einer mag ja auf künstlich aufgeblähte Blockbuster stehen, in denen die Action durch überflüssige Dialoge ersetzt wird.
Fazit:
Der sechzigste Geburtstag einer Legende wird einem durch diese Neuauflage ein wenig versaut, nichtsdestotrotz kann man sich den Film ruhig einmal anschauen, sollte aber schon im Vorfeld überlegen, mit welchen Erwartungen man in die Sichtung startet. Ansonsten könnte es nämlich ein böses Erwachen geben, denn "Godzilla (2014)" bietet lediglich Durchschnitt, der zudem noch mit relativ wenig Action versehen ist.
6/10