Franks Bewertung

starstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

03.11.2014
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Review

von Frank Trebbin

3D-Review

Japan 1999. Die US-Amerikaner Joe und Sandra Brody arbeiten als technische Leiter in einem Atomkraftwerk, als plötzlich eine auf den Philippinen „geschlüpfte“ Anomalie, später M.U.T.O. genannt, den Reaktor zerstört. Sandra kommt dabei um, Joe verzweifelt und glaubt keinesfalls „nur“ an einen Unfall. Immer wieder betritt er das von der Regierung verhängte Sperrgebiet, um seine Theorie zu beweisen: ein mächtiges Monster, welches sich von Radioaktivität ernährt, ist schuld an dem GAU. 15 Jahre später muss Sohnemann Ford, der in der US-Army als Bombenentschärfer arbeitet, ihn deshalb in Tokio aus dem Gefängnis abholen. Da taucht die Anomalie von einst plötzlich wieder auf – gefolgt von einer riesigen Echse namens Godzilla...

Fast eine geschlagene Stunde lang muss der geneigte Fan der japanischen Nuklear-Echse auf den neuerlichen US-Auftritt seines Lieblingsmonsters warten – so lange nimmt sich Regisseur Gareth Edwards Zeit, um das erste Erscheinen von Godzilla in der gleichnamigen Produktion von 2014 storymäßig vorzubereiten. Es mag ja sein, dass dies dem einen oder anderen Zuschauer entschieden zu lang vorkommt, doch der Atmosphäre von „Godzilla“ ist dies mehr als zuträglich, denn immerhin verarbeitet Edwards auf diese Weise ganz geschickt aktuelle Fukushima-Ängste und schafft so (quasi zu seinem „Monsters“ passend) in den ersten sechzig Minuten ein rundum gelungenes, düsteres Katastrophenszenario – leider jedoch entpuppt sich dann die zweite Hälfte nicht wirklich als echter Godzilla-Streifen! Ok, die Echse spielt zwar eine Rolle, aber keinesfalls die Hauptrolle, die man von ihr erwartet. Viel eher stehen die kuriosen M.U.T.O.s im Mittelpunkt des intonierten Schreckens und ein ach-so-properer-ach-so-tapferer Vorzeige-GI als mustergültiger Held hat mehr Leinwandminuten als die CGI-kreierte Titelfigur. Überhaupt: Auffällig an „Godzilla“ ist auf jeden Fall, dass bis auf den Schlusskampf jegliches Monster-Gerangel im Vorfeld schnell abgehakt und ausgeblendet wird. Naive Lust an Zerstörung gibt es also nur in den klassischen Toho-Originalen, monstermäßige Popcorn-Unterhaltung beim vielgescholtenen Roland-Emmerich-Vehikel gleichen Namens – hier regiert nur perfekt getrickste Austauschbarkeit im aktuellen Hollywood-Look. Schade. Bildformat: 2,35:1 und auf BD in 3D (wegen der dunklen, erdigen Bilder mitunter weniger räumlich als erhofft; gezielte Pop Outs sucht man zudem vergeblich, weil „Godzilla“ nachträglich konvertiert wurde; ergo: leider nur Durchschnitt). Mit Aaron Taylor-Johnson, Ken Watanabe, Elizabeth Olsen, David Strathairn u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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