Es gibt mal wieder fernöstliche Spezialitäten, dieses Mal aus Malaysia. Und wie bei einem Horrorfilm nicht anders zu erwarten, handelt es sich nicht etwa um landestypische Speisen wie Satay oder Frühlingsrolle, sondern es landen gleich sämtliche Kerle im Topf, die es aufgrund des groben Umgangs mit den Damen auch nicht besser verdient haben.
Madame Chew betreibt mit ihren drei Töchtern ein kleines Restaurant, welches seit einiger Zeit immer mehr Gäste aufgrund des speziellen Currys anlockt. Dass es sich bei dem Fleisch um das ihrer Opfer handelt, weiß natürlich niemand und die Gehilfen des TV-Kochs Master Chow hätten besser nicht so vehement nach dem Geheimrezept gefragt. Als sich allerdings zwei Töchter in männliche Bekanntschaften verlieben, beginnt für die Familie eine harte Zeit...
Männer sind Schweine und landen folgerichtig als Curry auf dem Tisch, - so muss das Grundkonzept von Regisseur James Lee gewesen sein, der den Familienvater mal so richtig mit allen üblen Klischees einführt, indem er sich über die eigene Tochter hermacht, die Frau fast erwürgt und selbst nach seinem Ableben per Messerstich noch Ärger bereitet, da er bei diversen Typen Schulden machte. Bis auf einen freundlichen Arzt entpuppen sich jedoch auch die übrigen Kerle als fiese Kreaturen, wobei das Auftreten des Tuckentrios ein wenig nervt und gleichermaßen verwundert, da Homosexualität zwar aktuell in den Medien thematisiert wird, in Malaysia noch als offiziell strafbar gilt.
Leider lassen viele ruhige und fast lethargische Momente kaum Spannung aufkommen, da die Geschichte phasenweise zum Sozialdrama mit Beziehungsproblemen mutiert, in dem die eigentliche Thematik der Fleischverarbeitung viel zu kurz kommt, zumal die FSK mal wieder mächtig zulangte und teilweise nur noch Leichen, jedoch keine aktiven Taten übrig lässt.
Zwar schürt der zurückhaltende Score, der mit seinen experimentell anmutenden Klangteppichen ein wenig wie Ambient anmutet, eine leicht surreale Atmosphäre, jedoch können diesbezüglich die Lokalitäten noch die Ausstattung mithalten, während makabere Parts oft nur angedeutet werden und es zu keiner Zeit ans Eingemachte geht.
Die über weite Teile bedächtige Erzählweise unterstreicht die allgemeine Vorhersehbarkeit in allen Belangen, da sich anstehende Konflikte weit im Voraus andeuten und auch der finale Twist wenige Überraschungsmomente bietet. Lediglich die letzten Einstellungen veranschaulichen einen in gewisser Hinsicht knallharten Kompromiss von dessen Zynismus man sich im Verlauf deutlich mehr gewünscht hätte.
Es mag sein, dass die ungeschnittene Fassung noch ein wenig kaschiert, doch insgesamt mangelt es dem Treiben an Biss, Drive und Suspense. Die schauspielerischen Leistungen gehen bis auf wenige Ausnahmen des Overactings auf männlicher Seite zwar in Ordnung und die Töchter performen sogar recht nuanciert, doch schließlich möchte man als Horrorfreund kein lahm aufgezogenes Familiengeplänkel mit süß-saurem Beziehungsgedöns sehen, sondern krachende Konfrontationen mit Pep. Der kurze Einsatz zweier Geldeintreiber, welcher für einige Momente sogar ungeahnte Martial Arts einfließen lässt, offenbart viel Luft nach oben, welche größtenteils ungenutzt bleibt.
Am Ende bleiben allenfalls Andeutungen, doch die meiste Zeit köchelt das Claypot Curry unaufgeregt vor sich hin...
4 von 10