Oh weh, oh weh, oh weh ... wo soll man bei einer solchen Trash-Granate mit der Aufzählung der Anti-Qualitäten beginnen? Goldface ist ein wahrer Knallbonbon feinster spanischer Trashfilmkunst. Aber der Reihe nach ... worum geht's? Eine extrem mysteriöse Terrororganisation schickt schwarzgekleidete Schurken in Schlauchbooten und Hubschraubern aus, die Fabriken in die Luft jagen. Oder zumindest eine Fabrik, mehr dürfen wir vom üblen Tun der Schufte nicht erleben. Und auch das nur in Form einiger Sekunden aneinandergeklebter Stock Footage von allerlei brennendem Krimskrams. Wie dem auch sei, die als Rote Kobra bekannte Organisation verbreitet Angst und Schrecken, und ihr schnauzbärtiger Ober-Bösewicht (der im Showdown ein prächtiges Bela-Lugosi-Gedächtniscape trägt) trachtet in guter alter James-Bond-Tradition nach der Weltherrschaft. Die hofft er durch gewaltige Summen erpreßten Geldes (2 Millionen Dollar ... wir halten den Atem an) und eine Schar bewaffneter finsterer Typen mit schicken schwarzen Motorrad-Lederjacken und farblich abgestimmten Mofa-Helmen zu erlangen. So viel zum Thema "geklauter Klischee-Plot Nr. 672". Wer kann dieses Genie noch aufhalten? Die angesichts des Filmtitels wenig überraschende Antwort: Goldface! Ja, Goldface, seines Zeichens der geheimnisvolle ödeste Wrestler Südamerikas! Keck gewandet in einen blauen Strampelanzug mit güldener Ganzkopf-Maske und rotem Superhelden-Standardcape macht er sich auf, die düsteren Pläne des Fieslings in einer Reihe extrem miserabler Actionszenen zu durchkreuzen und dem Weltherrscher-Azubi schließlich höchstpersönlich das Handwerk zu legen. Jedenfalls fast, denn eigentlich wird der Schurkenboss mitsamt knallgelbem Hubschrauber von einem namenlosen Polizisten schnöde abgeschossen, während unser Goldjunge im Meer schwimmt und sich vom Love Interest retten lassen muß. Doch der Weg dahin ist gepflastert mit dümmlichen Dialogen jenseits jeder Schmerzgrenze, pappnasigen Amateurschauspielern, Knallchargen aller Art und Handlungslöchern, in denen die Queen Elizabeth II versinken könnte. Alles, einfach alles ist derartig abstrus, billig und schlampig heruntergekurbelt, daß es eine wahre Freude ist. Trash-Kenner werden Goldfaces einzigartigen Sidekick lieben, einen dauergrinsenden Neger, der immer und überall mit nacktem Oberkörper und Wrestler-Hose herumläuft, nur Witzblatt-Eingeborenendeutsch beherrscht ("Kleiner Junge mögen Erdnüsse?") und ständig Erdnüsse in sich hineinstopft, die er in seiner Hose aufbewahrt. Und der Bösewicht ist natürlich so größenwahnsinnig, wie es sich nur Drehbuchautoren ersinnen können ("Ein Mann wie Kobra wird nur alle 1000 Jahre geboren ... die Welt wird Kobra untertan sein..."). Wer Trashfilme mag, wird Goldface vergöttern - versprochen!