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Andrew Garfield spielt Peter Parker alias Spider-Man, der sich von seiner Freundin Gwen, gespielt von Emma Stone, trennt, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Unterdessen beginnt er, die näheren Umstände des Todes seines Vaters zu ermitteln. Viel Zeit für Liebeskummer und die Beschäftigung mit seinem verstorbenen Vater bleibt ihm jedoch nicht, da er es mit einem elektrisch aufgeladenen Gegner, gespielt von Jamie Foxx, und mit seinem alten Freund Harry Osborn, gespielt von Dane DeHaan, zu tun bekommt.

Die Spider-Man Filme haben vor einigen Jahren noch Maßstäbe gesetzt, dem momentan angesagtesten Genre, den Comic-Verfilmungen, zu großer Beliebtheit verholfen und damit „The Avengers“ oder „The Dark Knight“ den Weg in die Lichtspielhäuser geebnet. Seit dem dritten Teil der ursprünglichen Reihe, spätestens aber seit dem Reboot „The Amazing Spider-Man“ ist die Reihe aber vom Trendsetter zu einer der vielen verkommen, die auf der Erfolgswelle des Genres mitschwimmen. Die „Spider-Man“-Filme sind unterhaltsam, durchaus sehenswert, heben sich aber nicht mehr von „Captain America“ oder „Thor“ ab und daran wird leider auch „The Amazing Spider-Man 2“ wenig ändern.

Dabei ist Regisseur Marc Webb, der schon beim Vorgänger Regie führte, manches durchaus gelungen. Vor allem Spider-Mans Sprünge von diversen Wolkenkratzern bzw. zwischen den Hochhausschluchten New Yorks sind gut getrickst und auch in 3D ausgesprochen sehenswert. Überhaupt ist „The Amazing Spider-Man 2“ der erste Film seit längerem, dessen Umsetzung in 3D durchaus lohnenswert war. Auch ansonsten ist das CGI-Gewitter visuell gut gelungen, es hätten sogar noch ein paar Action-Sequenzen mehr sein können. Etwas gewöhnungsbedürftig sind vielleicht die Szenen in Zeitlupe, die immer mal wieder das Tempo aus den Action-Szenen nehmen und stilistisch nicht immer ins Geschehen passen.

Die Geschichte hat dabei ihre Höhen und Tiefen. Webb legt diesmal viel Wert auf Charakterkonstruktion, so wird die Beziehung zwischen Peter Parker und Gwen stärker thematisiert, wobei die Figuren durchaus an emotionaler Tiefe gewinnen. Andererseits ist das ewige Hin- und Her, der Konflikt zwischen Liebe und Verantwortung, vor dem schon Tobey Maguire zu seinen Spider-Man-Zeiten des Öfteren stand, mitunter etwas monoton. Außerdem passt der allgemeine Ton nicht immer zum Inhalt, da Webb allzu oft zwischen emotionalen Momenten und clownesken Sequenzen springt, in denen Spider-Man beim Kampf mit diversen Bösewichten mit der Polizei und Schaulustigen scherzt, während das Leben einiger Beteiligter bedroht ist. Humorverbot ist hier zwar nicht angebracht, subtiler sollte dieser aber sein. Die finale Wendung, die schließlich ein wenig Tragik ins Geschehen bringt, entschädigt dann aber teilweise dafür und sorgt wieder für ein wenig Dramatik und Ernst.

Auch Harry Osborn wird hier tiefer konstruiert, sein Wandel zum Monster einigermaßen glaubhaft vermittelt. Die Dialoge mit Peter, in denen Harry um Spider-Mans Blut bittet, das ihm sein Leben retten könnte, sind gelungen und sorgen durchaus für Emotionen. Weniger gelungen ist dagegen der Subplot um Peters verstorbenen Vater, der einige Hinweise auf sein Forschungsprojekt hinterlassen hat, da dieser das Geschehen nicht wirklich voranbringt. Da das Erzähltempo aber durchweg einigermaßen zügig ist, wird der Film trotz der relativ hohen Lauflänge nicht langweilig, zumal er ansonsten handwerklich solide ausgefallen ist, wenngleich Zimmer schon bessere Filmmusik als diese komponiert hat.

Andrew Garfield gibt dabei erneut einen soliden Spider-Man ab, ohne jedoch einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, da ihm das Charisma für eine solche Rolle fehlt. Emma Stone zeigt daneben eine gute Vorstellung und macht Kirsten Dunst in der Rolle von Spider-Mans Geliebter vergessen. Dane DeHaan zeigt eine solide Vorstellung in der Rolle von Harry Osborn. Jamie Foxx spielt zwar gut und sorgt in der Rolle des ängstlichen Versagers allein schon aufgrund seines ungewohnten Auftretens für einige Lacher, ist aber tendenziell fehlbesetzt, weil die Rolle nicht wirklich zum sonst eher coolen Darsteller passen will.

Fazit:
Die Zeiten, in denen die „Spider-Man“-Filme Trends setzten, sind definitiv vorbei. „The Amazing Spider-Man 2“ bietet wie schon der Vorgänger letztlich nicht mehr als solides Mittelmaß, gelungene Unterhaltung, einige bombastische Action-Sequenzen, gute Ansätze, das war es dann aber auch. Mehr ist aufgrund des unpassenden Klamauks, der nicht durchweg überzeugenden Story und kleinerer handwerklicher Fehler leider nicht herausgekommen.

67%

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