Natürlich ist der Titel mit dem gelungenen Wortspiel Programm, denn nach diversen Kreuzungen im Tierhorrorbereich war es längst überfällig, Biber mutieren zu lassen.
Regisseur Jordan Rubin stellt mit seinem Erstling kalkuliertes Unvermögen zur Schau, was etwas zu sehr nach gewollten Kultstatus riecht.
Drei Studentinnen um Jenn wollen ein herrenloses Wochenende in einer Waldhütte am See verbringen, als ihre drei Stecher doch noch aufkreuzen. Kurz danach macht die Gruppe Bekanntschaft mit mutierten Bibern, die nicht nur Holz, sondern auch Menschen annagen...
Die Prämisse macht bereits deutlich, es hier mit totalen Trash zu tun zu haben, welcher keinen Hehl daraus macht, dass nicht allzu viel Kohle investiert wurde.
Die Zombiebiber sind zwar per Hand in Szene gesetzt, dieses ist jedoch wörtlich zu nehmen, da es sich bei den mutierten Nagern fast durchweg um Handpuppen handelt: Fellbüschel, im Dunkeln leuchtende Glubschaugen und der platte Biberschwanz (wobei hier möglicherweise die gleichnamigen Dachziegel verwendet wurden) lassen die Bedrohung eher putzig als gruselig erscheinen.
Halbwegs putzig sind auch die drei Damen anzusehen, jedoch gehen die dazugehörigen Typen gar nicht, da diesbezüglich nur Grütze unterhalb der Gürtellinie abgesondert wird, was im Verlauf einen leichten Nervfaktor einbringt. Etwas nackte Haut, poppende Paare und ein Seitensprung gehören zwar in den gut gefüllten Klischeetopf, doch witzig sind weder die Figuren, noch ihre Dialoge. So gestaltet sich die Angelegenheit auch erst mit dem Auftauchen der Viecher halbwegs kurzweilig.
Zahlreiche Referenzen machen zwischenzeitlich ein wenig Laune, da Werke wie "Evil Dead" und "Der weiße Hai" ("Raus aus dem Wasser!") überdeutlich Pate standen und die eine oder andere Situationskomik doch zum Schmunzeln anregt.
Trotz Verzicht auf CGI sind leider nur wenige Gewalteinlagen zu verzeichnen, - mehr als ein abgetrennter Fuß, ein zernagtes Gesicht, ein abgebissener Schwanz und ein blutiger Einschuss ist nicht auszumachen.
So gibt es mal wieder kein Handynetz, ein Braunbär und ein Jäger schauen zwischenzeitlich vorbei und glücklicherweise lässt sich die Reihenfolge des Ablebens nicht vorhersehen, was entgegen aller sonstigen Klischees ein wenig Abwechslung bringt, was auch für die Outtakes des knapp 74 Minuten langen Werkes gilt.
Der erhoffte Trash-Knaller ist "Zombiber" dennoch nicht geworden, da das eigentliche Potential der Angreifer kaum genutzt wird und die technische Umsetzung, trotz gewolltem Dilettantismus nicht allzu viele Schmunzler hervorruft.
Zwar halbwegs unterhaltsam, aber meilenweit von einem Kultfilm in Sachen Tierhorror entfernt.
Knapp
6 von 10