Fair Game ist ein nur so von Klischee triefender, aber verdammt unterhaltsamer Actionthrill.
Wie auch schon 1986 " Cobra " mit Sly Stallone, stammt auch Fair Game aus der Feder von Paul Gosling. Um daraus ein Drehbuch zu machen, wurde der Film ziemlich umgemodelt. Die Action hat man verdoppelt, dafür haperts es schwer bei der Story, welche wirklich löchrig wie ein schweizer Käse ist.
Trotzdem scheint es das drehbuch Joel Silver angetan zu haben, denn er produziert den Streifen im Alleingang.
Man sieht schon gleich die Paralellen zum schwülen Actionthriller " Gnadenlos " mit Richard Gere und Kim Basinger.
Die Story ist absolut kein Renner und in ein paar Worten zusammengefasst.
Die attraktive und äußerst erfolgreiche Anwältin Kate McQuean ( Cindy Crawford ) wird durch einen Fall zur Zielscheibe, man verübt einen Mordanschlag auf sie. Nun wird Detective Max Kirkpatrick ( William Baldwin ) zu ihrem Schutz eingesetzt. Doch die High Tech Killer unter der Leitung von Kazak ( Steven Berkoff ) sind absolute Profis. Ein paar von Max besten Freunden fallen der Truppe zum Opfer und er flieht mit Kate aufs Land. Doch die russischen Killer sind ihnen immer auf der Spur und nun müssen Max und Kate auf das Geheimnis kommen, um welchen Fall es eigentlich geht.
Das ist eh Nebensache, letzten Endes geht es nur wieder ums Geld und um ein Schiff, welches von der russischen Truppe als Zentrale genutzt wird. Dies scheint eine Einheit vom KGB zu sein, natürlich jetzt freischaffend, warum sie überall ihr Markenzeichen auf den Kugeln hinterlassen, ist fragwürdig.
Die High Tech Geräte der Russen haben 1995 beeindruckt, aber heute nicht mehr. Heute kann man einen Menschen überall aufspüren mit allen Mitteln, damals war das nur eine Paranoier.
Wenn Joel Silver produziert ist die Action top, so auch hier wieder. Fair Game ist ordentlich vollgepackt mit Action und lässt keine Durststrecke zu. Es wird viel geschossen, teils mit sehr blutigen Einschüssen und auch die wenigen Fights sind hart und gut choreographiert. Meistens wird jedoch erschossen oder in die Luft gesprengt. Zu Bruch geht auch Einiges, nämlich massenweise Autos, ganze Häuser und auch die finale Explosion des Schiffes ist sehr gewaltig. In die Effektorgie hat Joel Silver ganz schön investieren müssen und es sieht auch alles sehr professionel aus. In der Action liegt die Stärke des Films und macht in so unumgänglich für Actionfans.
Die Atmosphäre erinnert an " Gnadenlos ". Allein schon der Titelsong ist an Exotik kaum zu überbieten. Man sieht einen schicken Sonnenaufgang und Kate, natürlich mit kaum etwas an, am Strand joggen. Auch sonst hält man sich sehr an schicke Meeresaufnahmen und tolle Nachtaufnahmen. Die Atmosphäre wirkt sehr schwül und ist sehr pricklend, einfach ein absoluter Eyecatcher. Natürlich darf auch der erotische Touch nicht fehlen, Kate ist immer sehr knapp bekleidet und darf mit Max auch eine ordentliche Nummer schieben.
Der Sound von Mark Mancina ist nichts besonderes, reicht aber aus um den Actionthriller zu untermalen. Dafür hat er aus vielen Filmen Musikschnitte zusammengeklaut.
William Baldwin tritt ins Fahrwasser seiner Brüder und gibt hier als Cop Max eine gute Vorstellung ab. Er ist herrlich überzogen, klopft Sprüche am laufenden Band. Vor allem der Streit mit seiner Exfrau ( verkörpert von Salma Hayek ) ist einfach zum Schießen. Obwohl er etwas schmächtig ist, macht er auch in den Actionszenen eine gute Figur.
Cindy Crawford in ihrer ersten Hauptrolle als Kate. Die schlaue und karrieregeile Anwältin kann man ihr nur bedingt abnehmen und schauspielern ist auch nicht gerade ihr Talent, aber sie sieht einfach verdammt gut aus und darf hier wirklich sehr ihren Körper präsentieren. Sie sorgt in Fair Game für die nötige prickelnde Erotik.
Steven Berkoff, immer sehr gern in einer Rolle als fieser Russe zu sehen, so auch hier als Colonel Kazak. Auch hier ist er wieder alles andere als freundlich gestimmt und erschießt jeden, der ihm wiederspricht. Sein Ende hätte etwas spektakulerer sein können, ich zum Beispiel hätte mir einen harten Fight zwischen Ihm und Max gewünscht.
Leider kann man nicht alles haben, aber Fair Game hat zwar einige Schwächen, hat aber auch einiges zu bieten. Die Action ist wirklich klasse und teils ganz schön blutig, natürlich geht auch wieder Einiges zu Bruch. Die Darsteller sind zwar keine Edelmimen, reichen aber für den Film locker aus und zwischen William Baldwin und Cindy Crawford knistert es ganz schön. Demnach ist auch die Atmo sehr schwül, bietet schöne Bilder und Erotik. Der Sound ist passabel und über die löchrige Story will ich keine weiteren Worte verlieren. Man wird aber super unterhalten, der Film macht Spass und ist für uns Actionfans ein Muss.
Glatte 7 von 10 Punkten.