Wer kennt ihn nicht aus unzähligen Tae-Bo-Werbeblöcken? Billy Blanks! Über seine schauspielerischen Qualitäten braucht man sich nicht großartig streiten und trotzdem hat er es, dank seiner Martial-Arts-Fähigkeiten auf ein paar ansehbare Beiträge im B-Bereich geschafft. „Expect No Mercy“ gehört allerdings zu der anderen Kategorie, nämlich zu den Gurken.
Schon die Geschichte um eine Kampfsportschule, die ihren Schülern die Kunst der flinken Hiebe per Virtual Reality beibringt, schreit förmlich nach C-Movie – aber es soll noch besser werden. Das Agentenduo Justin Vanier (Blanks) und Eric (Jalal Merhi, „Tiger Claws 1 – 3“) muss, weil in dem Club einiges nicht ganz koscher scheint, nach dem Rechten sehen und feststellen, dass der dortige Chef (Deutschlands B-Export Wolf Larson, „Crash and Byrnes“) eine Killertruppe betreibt, die bei entsprechenden Geldeingängen alles umnietet, was der Auftraggeber so befiehlt. Klar, mit wem sich die beiden bald herumschlagen müssen, oder?
Wenn man nur mit einem knappen Budget ausgestattet ist, sollte man möglichst die Finger von Spezialeffekten lassen. Das aber schien Regisseur Zale Dalen nicht zu wissen und versucht sich an dillethantischen Virtual-Reality-Prügeleien, die direkt einem Hobbyprogrammierer am Heim-PC entsprungen sein können. Die Story selbst könnte man in zwei Sätzen erzählen, während die Dialoge, vielleicht auch der nicht sonderlich gelungenen deutschen Synchronisation, banal ausfallen. Nur Blanks hat den einen oder anderen Oneliner auf Lager.
Immerhin können sich die recht harten Fights sehen lassen, da beide Hauptfiguren sich in diesem Metier durchaus auskennen und daher gleich reihenweise Statisten verprügeln. Das sieht nicht nur gut aus, sondern fällt auch recht brutal aus, ist gut choreographiert und schick in Szene gesetzt. Mal abgesehen von einer recht ansehbaren Schießerei kurz vor Ende, ist das aber schon das einzig Sehenswerte am Film. Na ja, immerhin lassen die beiden die Handkanten recht oft sprechen, da aus ihren Kauwerkzeugen recht selten etwas Intelligentes fällt.
Rein aus der Schule, wieder raus, kurz im Wald herumgeballert und wieder rein, um sich den Oberbösewicht vorzuknöpfen. Die Logik bleibt dabei zwar recht schnell auf der Strecke, aber dafür ist der Film optisch sehr düster gehalten. Die Kulissen erinnern meist eher an billige Machwerke der Achtziger und stimmen qualitativ mit den VR-Effekten überein. Irgendwie schafft es Dalen jedoch das Szenario einigermaßen interessant zu halten, so dass die Vorspultaste nicht unbedingt zum Einsatz kommen muss. Gute B-Unterhaltung ist aber etwas anderes.
Fazit:
Fans von Billy Blanks und stupiden Prügelactionern können hier zugreifen, aber auch bei Erscheinen der katastrophalen Effekte wieder ausschalten. Der Rest wird hier höchstens an ein paar größer angelegten Keilereien seine Freude haben. Doch für die Art von Unterhaltung gibt es im B-Sektor weit bessere Beiträge. Nur für Komplettisten…