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Einige ältere Semester, speziell Sci-Fi-Freunde dürften sich noch an die Serie „Dr. Who“ erinnern, in der die Daleks regelmäßig mitwirkten. Diese bösartige außerirdische Lebensform ähnelt ein wenig überdimensionalen Salzstreuern auf Rädern und wurde von Billigfilmer Roman Novicki verwendet, um nackte Frauen mit einer Art Handlung zu verknüpfen.

Jene vier befinden sich mit dem Auto auf einer einsamen nächtlichen Landstraße, als etwas vor ihr Fahrzeug knallt. Kurz darauf finden sie sich im Raumschiff der Daleks ein und müssen sich unsanften Befragungen stellen…

55 Minuten können verdammt lang erscheinen, wenn der Inhalt gegen Null tendiert und die Sache so stümperhaft aufgezogen ist, dass selbst Trashfans nichts zu lachen haben.
Auf Figurenzeichnungen muss man sich erst gar nicht einlassen, zumal die Damen mit ihrem osteuropäischen Akzent teilweise nur schwer zu verstehen sind. Mit Schauspielerei haben die rein gar nichts am Hut, die Dialoge wirken improvisiert und lediglich die Erwähnung eines Serienkillers in jenem Gebiet lässt kurz aufhorchen.

Als der Wagen nach dem Crash nicht mehr anspringt, kommen die Ladys auf Naheliegendes: Einfach mal blank ziehen und sich ein wenig aneinander kuscheln, denn nachts ist es kälter als draußen. Kurz darauf werden sie ins Raumschiff, einen weißen, rein gar nicht eingerichteten Raum gebeamt, wobei der Effekt fast schon als passabel durchgeht.
Zumindest eher als die darauf folgenden Laserstrahlen durch die Daleks. Die könnten auch aus einem Rechner weit vor dem C64 stammen, gleiches gilt für ein Auspeitschen, bei dem noch nicht einmal rote Striemen sichtbar werden.

Ohnehin gibt es hier nicht eine Gewalteinlage oder einen Tropfen Blut zu sehen. Novicki war ausschließlich auf nackte Haut aus, wahlweise von unten, nah dran oder leicht verwackelt. Das ist dann alles, nur nicht erotisch, zumal die Damen null Ausstrahlung mitbringen und eher so wirken, als seien sie auf dem Straßenstrich nicht mehr erwünscht. Da wird auch mal während einer vermeintlichen Folterszene (mit den oben erwähnten Laserstrahlen) drauf los gekichert, was für Novicki wahrlich keinen Grund für einen neuen Take darstellt.

Ein paar lobende Worte sollten letztlich noch über den Soundtrack verloren werden, denn der stammt in Teilen von Pink Floyd und Black Sabbath und enthält zudem Schnipsel aus Filmmusik zu „Godzilla“, „Outer Limits“ und „In den Klauen der Tiefe“.
Also kein Verdienst der Macher, aber nett anzuhören.

Kurzum bildet diese Entführung die Talsohle des Schundfilms. Die finale Pointe, die man aus Invasorenfilmen der Fünfziger bereits kennt, wertet das sinnfreie Treiben um einen halben Punkt auf, der Rest ist nicht außerirdisch sondern unterirdisch.
1,5 von 10

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