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Der erste Peanuts-Zeichentrickfilm "Fröhliche Weihnachten" ist nicht vorstellbar ohne die Musik von Vince Guaraldi, dem Jazz-Pianisten, der zuvor schon einige Reputation genoss, aber durch seine Kompositionen für sämtliche Peanuts-Specials bis zu seinem frühen Tod 1976 in den USA zur Beühmtheit wurde.

In "Fröhliche Weihnachten" geht seine Musik eine Symbiose mit den wunderschön colorierten Bildern, die unendlich weit entfernt von Disney- oder moderner Computeroptik sind, und der melancholischen Geschichte um Charlie Browns "Weihnachtsgefühle" ein. Im Gegensatz zu den Folgen der späteren Serie, die immer einen klaren Erzählungsstrang haben, geht es Charles M.Schulz hier mehr um eine Stimmung, die sich um kleine typische Geschichten des Peanuts-Universums ranken.

So entsteht aus einer typischen Lucy-als-Psychiater-für-Charlie-Brown Szene zwar die Idee, das Charlie Brown den Regisseur für die Weihnachtsaufführung machen soll, aber Schulz verfolgt diese Thematik nicht konsequent weiter, sondern nutzt sie nur für viele kleine Szenen um die klassischen Figuren herum. Als sich Charlie Brown, der angewidert ist von den sehr materialistisch geprägten Gedanken seiner Umgebung, für die einzige unscheinbare Tanne zwischen lauter aufgepeppten Kunsttannen als Weihnachtsbaum entscheidet, erntet er erstmal nur die übliche Häme.

Bis Linus Ausschnitte aus der Hirtenpredigt vorträgt und damit nicht nur Charlie Brown, sondern auch alle Anderen zum Umdenken anspornt und der Film richtig schön weihnachtlich im Konsens endet. Ganz offensichtlich sollte dieses erste Special eben nicht nur den spezifischen satirischen Blick der Peanuts erstmals in Filmform vorstellen, sondern auch weihnachtliche Stimmung verbreiten. Mit diesem Ende, dass Charlie Brown singend inmitten seiner Freunde zeigt, blieb "Fröhliche Weihnachten" die Ausnahme.

Trotz dieses Endes bleibt Charles M.Schulz auch hier seiner im Comic gepflegten Linie treu. Sowohl die positiven als auch die kritischen Anmerkungen zum Weihnachtsfest bleiben lakonisch und dezent und gerade aus heutiger Sicht wirkt dieses "Weihnachtsspecial" äußerst stimmig und in einer erfrischenden Art altmodisch. Nicht nur an Weihnachten, aber dann besonders empfehlenswert (8/10).

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