Endlich mal wieder ein guter Werwolffilm! „Dog Soldiers“ und „Ginger Snaps“ liegen ja bereits einige Jahre zurück und seitdem hat sich in diesem Subgenre nichts wirklich Erwähnenswertes getan. Mit „Late Phases“ ändert sich das.
Dankenswerterweise verzichtet der junge spanische Regisseur Adrián García Bogliano auf die ansonsten obligatorischen, meist ziemlich nervigen, aber zielgruppenkonformen Teenagern als Darsteller und besetzt die Hauptrolle mit dem blinden Kriegsveteran Ambrose, der seinen Lebensabend (=Late Phase) in einer Senioren-Wohnsiedlung verbringt. Hier kommt es seit geraumer Zeit zu blutigen Angriffen auf die Bewohner, die offiziell wilden Tieren zugeschrieben werden. Als Ambrose in seiner ersten Nacht im neuen Heim Zeuge und Ziel einer solchen Attacke wird und auch noch Vollmond ist, dämmert ihm schnell, dass er es mit Werwölfen zu tun hat. Er beginnt sich für die nächste Auseinandersetzung zu rüsten.
An dieser Stelle fährt der Film das Tempo etwas zurück, um sich ausreichend Zeit für die gelungene Charakterzeichnung zu nehmen, bevor es am Ende einige nette Oldschool-Effekte gibt - bei denen zum Glück auf CGI-Spielereien verzichtet wurde!
Sehenswerter Film, wenn man einem klassischen Spannungsaufbau nicht abgeneigt ist und einer eher ruhigen, dabei aber durchaus stets unterhaltsamer Erzählweise etwas abgewinnen kann.