Unterhaltsames Filmchen.
Wenn man sich diverse Filmdatenbanken näher führt, fällt auf, dass diesem Film nie viel Aufmerksamkeit zugekommen ist. Sicherlich, bahnbrechend ist das Machwerk aus dem Jahre 1967 nicht, aber wenn man knapp 2 Stunden unkomplizierte, amüsante Unterhaltung will, so findet man hier ein passendes Werk.
Es geht, wie der Name schon verrät, um das älteste Gewerbe der Welt – um die Prostitution. Man setzt sich mit dem Thema auseinander indem man 6 kleine Geschichtchen darüber erzählt. Jede dieser Episoden hat seinen eigenen Regisseur und seine eigenen Schauspieler, was dem Film eine sehr eigene Note verleiht, die ich bis auf den letzten Teil unterhaltsam fand. Die Prostitution wird in verschiedenen Zeitaltern der Menschheit behandelt, begonnen in der Steinzeit ("2000 Jahre vor Christus"). Diese Episode ist zugleich meine Lieblingsepisode. Eine junge Steinzeitdame, die vom gewöhnlichen "Paaren" gelangweilt ist, entdeckt die Reize einer Frau. Nichtmehr macht sie einfach die Beine breit, weil Paarungszeit ist, sie hat als erste die Idee, Männer zu verführen und dafür Geld bzw. Materialien abzugreifen. Dazu muss man sagen, dass sie wirklich sehr gut aussieht, was aber eigentlich alle Hauptdarstellerinnen der einzelnen Episoden tun.Dann geht es ab in das antike Rom ("Römische Nächte"). Hier erhält man tieferen Einblick in das Leben des Cäsar, der, gelangweilt von seiner Frau Domitilla, Freudenhäuser aufsucht, um sich anderweitig seine Befriedigung zu sichern. Ebenfalls eine sehr lustige Geschichte, vor allem weil Cäsar wie der letzte notgeile Volhirsch dargestellt wird.
Danach bekommen wir es mit dem Renaissancezeitalter zu tun ("Mademoiselle Mimi"). Die Prostitution ist ein fester Bestandteil der Gesellschaft geworden und wir dürfen beobachten, wie eine erfolgreiche Hure überlistet wird. Nicht ganz so mitreißend, dafür am "erotischsten". Dazu muss man allerdings sagen, dass der Film nicht sonderlich viel Erotik enthält. Warum er lediglich eine 18er Freigabe erhalten hat, versteht nun wirklich kein Mensch. Keinerlei Nacktheit, keinerlei Gewalt. Vielleicht hat allein das behandelte Thema diese Freigabe hervorgerufen.Weiter geht es mit der vierten Episode "Fräulein Nini". Sie ist ebenfalls eine Prostituierte, die sich nach einem reichen Mann seht. In dem Restaurant, in dem sie arbeitet (es ist als Prostitutionsschuppen verschrien), lernt sie einen Mann kennen, der ihr zunächst nicht besonders erscheint, sich aber als Bänker herausstellt. Sie trifft die Entscheidung, sich mit ihm niederzulassen und spielt ihm ihre völlige emotionale Hingabe vor...Diese Geschichte kann von der Qualität her nach meiner Meinung nicht mit den vorherigen mithalten, überhaupt scheint es einen konstanten Qualitätsabfall von der ersten bis zur sechsten Episode zu geben.
Die fünfte Episode ("Die Amazonen heute") zeigt zwei Frauen, die mit ganz speziellen Taktiken versuchen, die Männer für ihre körperlichen Dienste zu gewinnen. Am Ende klauen sie sogar einen Krankenwagen, weil sie denken, das könnte die willigen Männer besonders reizen.Die letzte Episode passt überhaupt nicht mehr in den Film. Sind die Geschichten davor trotz ihrer eigenen Note irgendwie ähnlich, so setzt sich die letzte ab und kann so gar nicht mehr gefallen. Für den Verleih wurde sie sogar aus dem Film geschnitten, wenn meine Informationen stimmen. Es geht um die Zukunft ("Ein Besuch auf der Erde im Jahre 3000"), wo das Gewerbe spezialisiert wurde: Es gibt jetzt Frauen, die allein für die körperliche Liebe programmiert wurden und solche, die allein für das vorherige Schmalzgelaber zuständig sind. Dabei arbeitet man mit gewöhnungsbedürftigen Farben und schrecklichem futuristischem "Computerkommentar". Auf jeden Fall eine Enttäuschung, wenn man den Rest des Films gesehen hat.
Insgesamt sind die Schauspieler sehr zu loben. Vor allem hat mir Cäsar in seiner Rolle gut gefallen. Das alles wird mit lockerer, angenehmer Musik untermalt, nur die letzte Episode enttäuscht auch in dieser Hinsicht.Fazit: Lockere Komödie über die Prostitution. Eingeteilt in 6 Episoden, erzählt der Film, wie sich das älteste Gewerbe der Welt von ihren Anfängen in der Steinzeit bis in die Gegenwart entwickelt hat und wie es in der Zukunft weitergehen könnte. Lockere, amüsante Unterhaltung über fast zwei Stunden mit guten Schauspielern, guter Musik und 6 Regisseuren. Insgesamt kommt der Streifen bei mir auf 6 Punkte. Euer
Don