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„Das Haus an der Friedhofsmauer“ gehört zu Fulcis bekanntesten Werken und repräsentiert auch alles was den Kultfilmer ausmacht: Langsame Kamerafahrten und ein düsterer Score unterstützen die meist gelungene Atmosphäre. Da der visuelle Ausdruck schon immer Fulcis größte Stärke war konzentriert sich auch dieser Film voll und ganz auf seinen optischen Aspekt.

Die Story wird leider wieder einmal völlig außer Acht gelassen und schleppt sich nur mühsam über die Laufzeit. Trotz gruseliger Momente herrscht eine gähnende Langeweile vor die es kaum möglich macht den Film zu Ende anzusehen. Im Finale wartet auf den Zuschauer eine konfuse Handlungsentwicklung, die vom Spukhaus-Genre abweicht und mit abstrusen Zombie-Motiven versucht Originalität zu erzeugen.

Wie so oft bieten die expliziten F/X den größten Schauwert, quantitativ hält sich Fulci hier jedoch etwas zurück. Ähnlich wie in seinem Thriller „New York Ripper“ sind die Splatterszenen gut verteilt und wenn vorhanden dann stets extrem. Ganz Fulci-typisch werden die Morde stark in die Länge gezogen und sind durch zahlreiche grafische Details ziemlich sadistisch ausgefallen.

Die Effekte sind professionell gefertigt und können durchaus überzeugen, leider entsteht durch die allgemein schlechten schauspielerischen Leistungen eine unfreiwillige Komik, die dem ernsten Tonfall des Films nicht gut steht. Die deutsche Synchronisation tut da ihr übriges…

Allerdings gehört „Das Haus an der Friedhofsmauer“ aufgrund einiger optischer Qualitäten zu den wenigen Fulci-Filmen die ein Horrorfan wirklich gesehen haben sollte. Zwar spielt der Film zu keinem Zeitpunkt in der Liga von „Geisterstadt der Zombies“, atmet jedoch noch dessen Geist. In dieser Phase kam Fulci stellenweise der Qualität eines Argento erschreckend nahe, nur um einige Zeit später zu einem uninspiriertem Kommerzfilmer zu werden.

Fazit: Typisch Fulci, Fans können bedenkenlos zugreifen. Alle anderen seien gewarnt denn sämtliche Schwächen die in den folgenden Jahren die Werke des Italieners vollständig ruinieren sollten treten hier schon deutlch zu Tage.

05 / 10

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