Die Melange aus Musical und Slasher hat es zwar ansatzweise schon mal gegeben, doch in vorliegender Konstellation hätte es echt Potential zum Kultfilm gehabt. Allerdings verpulvert Autor, Texter und Regisseur Jerome Sable seine besten musikalischen Einfälle bereits innerhalb der ersten Viertelstunde, danach gehen ihm merklich die Ideen aus.
Vor zehn Jahren wurde die Mutter von Camilla und Buddy nach der Uraufführung von "Fluch der Oper" ermordet, seither kümmert sich Roger (Meat Loaf) um die beiden und leitet nebenher ein Camp für junge Musikfreunde, in dem eben jenes Musical erneut aufgeführt werden soll. Dies ruft jedoch einen Killer auf den Plan, der die Premiere verhindern will...
"I'm gay, I'm gay, but not in that way" singt da das Kollektiv bei der Ankunft der Camper während hüben wie drüber maßloses Overacting abgesondert wird und sich alle ein wenig doof bewegen. In dieser völlig abgedrehten Form hätte es gerne weitergehen können, doch leider verkommen die Gesangsnummern zu austauschbarem Füllmaterial, welches nur ab und an ein paar zynische Untertöne liefert.
Bis der Killer erstmals zuschlägt, geht es inhaltlich eigentlich nur um die Besetzung der weiblichen Hauptrolle, was sich reichlich hinzieht und wenig Suspense mit sich bringt.
Als der Maskierte endlich zur Tat schreitet, gibt es immerhin ein paar handgemachte Gewalteinlagen, welche von Durchbohrungen, geöffnetem Brustkorb bis zum abgerissenen Fuß reichen, doch dafür muss der Genrefreund jede Menge Geduld mitbringen.
Derweil bleiben die Möglichkeiten um die Identität des Killers unter der clownsartigen Maske überschaubar und auch wenn der Showdown kleinere Geheimnisse lüftet, so überraschen diese im Kontext nur wenig und auch die finale Szene vermag nicht mehr zu punkten.
Und während versucht wird, das Geschehen mit einfacher Situationskomik über Wasser zu halten, ist es eben die Ausgewogenheit, die dem Treiben deutlich fehlt. Zuviel Gesang, zu wenig Humor und fast gar kein Horror.
Dabei erfüllen die Darsteller ihre Parts mit viel Leben, die meisten von ihnen singen auch recht passabel, nur dass die Songs selbst über weite Teile zu austauschbar daherkommen und insgesamt nicht ein Ohrwurm auszumachen ist. So wirkt im Endeffekt auch das Gesamtwerk wie ein Relikt aus den Achtzigern, was für eine Hommage jedoch zu wenig Erinnerungswürdiges liefert und für eine Parodie in entscheidenden Momenten nicht witzig genug ist.
4 von 10