Danny Trejo spielt einen alternden Polizisten, der sich in seiner langen Laufbahn einen Namen machen und nicht wenige Feinde schaffen konnte. Daher wird nun sein Enkel von einem Gangsterboss, gespielt von Jonathan Banks, entführt, der verhindern will, dass das Todesurteil an seinem Sohn, einem mehrfachen Polizistenmörder, vollstreckt wird. Der Cop, buchtete diesen einst ein und soll nun, um das Überleben seines Enkels zu sichern, ein Geständnis unterschreiben, das er in Wahrheit selbst die Polizisten erschossen hat - und seinen Abschiedsbrief gleich dazu. Dabei haben die Gangster ihre Rechnung jedoch ohne den für seine brutalen Methoden bekannten Polizisten gemacht.
Danny Trejo, der es mit „Heat“, „From Dusk Till Dawn“ und „Machete“ immerhin zu einiger Bekanntheit gebracht hat und dessen markiges Gesicht auch viele wiedererkennen dürften, die mit seinem Namen wenig anfangen können, ist einer dieser alternden Könige des schlechten Films - angekommen in der untersten Schublade, neben Steven Seagal oder Dolph Lundgren. In „Bullet“ darf er nun mal wieder den Antihelden geben. Aber wer will das eigentlich immer noch sehen?
„Bullet“ ist in vielerlei Hinsicht filmischer Bodensatz mit allem, was dazu gehört: Schlechte Nebendarsteller, miese Synchronisation und natürlich eine Geschichte, die auf einem Bierdeckel Platz findet - auf demselben Bierdeckel wohlgemerkt, der genauso am Reißbrett zahlreicher weiterer Regisseure hängt, die wie Nick Lyon für schnelles Geld Fließbandware produzieren. Dabei gelingen Lyon, hier für Drehbuch und Regie verantwortlich, nicht mal ein paar kernige One-Liner, nur peinliche Sprüche, die nicht mal halb so schlagfertig geworden sind, wie sie wohl gedacht waren. Von den Dialogen und den Figuren ganz zu schweigen. Auf der Haben-Seite sind allein die beiden darstellerisch überzeugenden und sehr charismatischen Hauptdarsteller zu verbuchen, die als Protagonist (Trejo) und Antagonist („Breaking Bad“-Star Jonathan Banks) einen besseren Film verdient gehabt hätten.
Nun gibt es ja durchaus auch gelungene B-Ware mit mieser Story, unterhaltsame Action-Filme, in denen eine Ein-Mann-Armee auf Rachefeldzug bzw. Befreiungsmission geht, wenn denn zumindest die Action stimmt. Doch auch hier enttäuscht „Bullet“ auf ganzer Linie: Es mangelt nicht nur am nötigen Budget, sondern auch an der Dynamik. Die Action-Szenen laufen auch dann gefühlt in Zeitlupe ab, wenn Nick Lyon nicht an der Temposchraube dreht, was wohl auch der physischen Verfassung des mittlerweile über 70jährigen Trejo geschuldet sein dürfte. Lyon versucht deshalb die Action-Szenen mit allerlei Slow-Motion und Wackelkamera (was überhaupt nicht funktioniert und mies aussieht) und einem hohen Bodycount zu beleben (was zumindest ansatzweise aufgeht). Am Ende verströmt der vielleicht auch ein wenig bewusst auf billig getrimmte Film immerhin noch einen trashigen Charme, der zumindest für gepflegte Langeweile mit einer Spur Belustigung sorgt.
Fazit:
Ein mieses B-Movie mit schwacher Story, lahmer Action und billiger Inszenierung. Eher demjenigen zu empfehlen, der mit dem trashigen Charme von Danny-Trejo-Filmen etwas anfangen kann.
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