Emma, Tochter des mexikanischen Drogenbosses Carlos Rodriguez, wird auf offener Straße von Jack, Max und Shane in einen Van gezerrt und entführt. Die anfängliche Losung, dass für Emma eben mal 5 Mio. Dollar Lösegeld gefordert werden sollen, wird schnell ad acta gelegt, als Jack zu erkennen gibt, dass er mit Papa Rodriguez noch eine Rechnung offen hat. Doch auch der durchgeknallte Max verfolgt eigene Pläne, denn eigentlich ist er einfach nur auf Emma scharf. Diese hingegen ist ein wahres Früchtchen und sorgt dafür, dass ihre Entführer bald nichts mehr zu lachen haben...
Schaut man sich seinen Filmoutput an, so weiß man, dass Danny Trejo nicht immer eine sichere Bank für gute, solide Unterhaltung ist. Und blickt man dann auf die recht kurze Laufzeit von „VANiSH“ und den absolut unbekannten Bryan Bockbrader auf dem Regiestuhl, dann ahnt man bereits Schlimmes. Doch was dann kommt, überrascht wirklich. Nicht nur, dass man auf den Auftritt Danny Trejos bis fast ganz zum Schluss warten muss, nein, auch anstatt einem billigen Z-Grade-Actionfilm üblicher Schablone beizuwohnen, wird man Zeuge eines eigenwilligen, konsequenten filmischen Experiments, bei dem die Kamera nie den Van der Entführer verlässt – quasi ein Kammerspiel auf Rädern wie bei Mario Bavas „Wild Dogs“. Dass das Ganze trotz der selbst auferlegten Limitierung in punkto Bildgestaltung und trotz des Etikettenschwindels mit Trejo als Zugpferd funktioniert, liegt an dem von Bockbrader, der zudem den durchgeknallten Max spielt, höchstselbst geschriebenen Drehbuch, welches einfach keine Durchhänger zulässt und die Handlung flott vorantreibt. Die Dialoge, nie ganz wirklich Tarantinoesk, tun das Übrige und sorgen dafür, dass die Geschichte, die einige Wendungen parat hält, die rechte Würze bekommt. Je irrsinniger dann die Twists werden, umso stärker dreht sich auch die Spirale der Gewalt, so dass selbst ausgewiesene Gore-Hounds auf ihre Kosten kommen. Fazit: Auch wenn Danny Trejo und Tony Todd nur Minuten-Auftritte hinlegen, so ist doch „VANiSH“ einer ihrer unterhaltsamsten Filme geworden! Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Maiara Walsh, Austin Abke und Adam Guthrie.
© Selbstverlag Frank Trebbin