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Actiondrama aus der People's Republic of China, welches erwartungsgemäß getreu den moralischen Grundzügen von Verfassung und Zensur gestrickt und wie als Großstadtmärchen voll Träume der Selbsterfüllung und dem Weg der Befindlichkeiten und Hindernisse dahin aufgezeichnet ist. Geschrieben aus der Publikationsmaschinerie von Chen Chun-lei als Autor und Dragon Chen Tien-xing als Regisseur und Produzent, die zusammen auch für die gleichsam zu vernachlässigenden Jeet Kune Do (2010) und Nunchucks (2012), aber wenigstens mit Ehrgeiz und Naivität geschlagen verantwortlich sind, wird eine Welt zwischen Sein und Schein und in mehreren Wirklichkeitsebenen erzählt. Ein sattsam unbekümmertes Simpletonstück, das entweder aus reinem Ideenmangel oder Leichtgläubigkeit und Gutherzigkeit auch eigens plakativ in den allermeisten Momenten, aber wenigstens mit einer Handvoll übersichtlicher und ergötzender Actionszenen gesegnet ist. Getreu dem Motto vom "Zurück zu den Wurzeln und dem einfachen Leben.“:

Der wegen fahrlässigen Totschlages für sieben Jahre inhaftierte Cheng Lin-dong [ Dragon Chen ] versucht sich nach seiner Freilassung als Stuntman und screen fighter in den Filmen des berühmten Kämpen Li Qi [ Liu Hai-long ] zu engagieren, was aufgrund dessen Blutsverwandtschaft mit dem Getöteten rasch für nächste Probleme sorgt. Li, rasend vor Rachsucht, versucht den Neuling erst am Set zu drangsalieren und alsbald durch Vernachlässigen der Sicherheitsbestimmungen und mutwillige Gefährdungen zu beseitigen, was allerdings die Aufmerksamkeit des Produzenten Huang [ Lam Wai ] und einen Austausch der Hauptrolle durch Cheng selber nach sich zieht. So zum Star geworden, vernachlässigt der Emporkömmling seine Kindheitsfreundin Ke Lin [ Shi Lin ] und gibt sich lieber mit der aufdringlichen, im Westen zum Unguten erzogenen und mit Anglizismen um sich werfenden Alice, der Nichte seines Produzenten ab. Die Glückssträhne soll reißen, als der grobe Peter [ Alexandre Bailly ] die chinesischen Großmeister zum Kampf herausfordert und sich selber in das Showbusiness einmischt.

Das interessanteste Merkmal dabei ist eigentlich noch und manchmal auch nur der Bezug zu allerspäter Bruceploitation, die eigentlich und selbst da Jahrzehnte verzögert mit den Nachlassen der Personifizierung durch Dragon Sek Tin-lung in diversen IFD Films & Arts Ltd. (Hong Kong) Werken, demnach Anfang der 2000er Jahre begraben geglaubt ist. Bruce Lee ist tot, und wart zwar lang durch Epigonen ähnlichen Aussehens, ähnlicher Mimik und Gestiken, aber viel weniger Charisma, Präsenz und auch Kampfkunstvermögen für die Nachwelt in Etikettenschwindel zu Aberhunderten erhalten. Die Siebziger sind allerdings genauso vorbei wie die Welle von Filmen für das Bahnhofskino ebenda, was den hiesigen Mimen und seine Figur ebenso wenig stört und weiterhin als Bedürfnis und Wunsch nach gleichem Starruhm ebensolcher Prügelei gelebt wird.

So hängen nicht nur die Filmposter des halbnackten Recken an der Wand und stellen die einzigen Blickfänge des bescheidenen Heimes abgelegen und inmitten des Nichts an einer Steinmauer dar, sondern wird auch verbal das Anliegen nach Verehrung und Nachahmung geäußert und darum bemüht. Ein seltsames Gehabe, dass sich schon den Titeln erkenntlich auch in den Vorgängerwerken äußerte und trotz mangelnder Wertschätzung – eine offizielle Verbreitung auf Trägermedien und so das Angebot für zahlende Kundschaft existiert nicht, während das Debüt Gong Fu Jiao Zi (2003) auch ganze drei Jahre bis zur Fertigstellung verschlossen hat – wenigstens aus eigener Kraft und Ausdauer betrieben und unerbittlich verfolgt wird. Den Ehrgeiz des Mannes aus der letzten Reihe darf man also bewundern, auch die Tagträumerei und Großspurigkeit dieses besonderen Projektes, in denen die Identifikationsfigur gar zum Ehrenretter des Großchinesischen Actionfilmes ausgerufen und so mit ganz besonderer Bürde, zwischenzeitlich aber immerhin auch entsprechenden wilden Kampfszenen in Industriebrachen, Gülletümpeln oder einem auf die Grundmauern heruntergebrochenen Ziegelsteinhaus ausgestattet wird. Natürlich steht dann auch eine Langnase, ein westlicher Eindringling diesem gutgemeinten, nur allzu lächerlich umgesetzten und eher barmherzigen Segenswunsch im Weg; ein Koloss von Mann, der sich auch als Einziger im Bunde wie ein wildes Tier als aufmüpfiger Herausforderer der eigentlich friedlichen Nation benimmt und stellvertretend für seine Rohheit auch erstmal das T-Shirt vom muskulösen Leibe zieht.

Ein Gutdünken der patriotischen, nationalistischen, antiimperialistischen Doppelregie durch Dragon Chen und dem gleichso tumben C-Film-Regisseur Cheung Kwok-kuen, das derlei Szenen bedenkenlos aneinanderreiht und sich um abenteuerliche Übertreibungen, herrlich schlagwortartiger Dramaturgie und demonstrativen Unkönnen in Schauspielführung gerade in den vielen emotionalen Szenen nicht zu schade ist. Ernst nehmen kann man dies Gebaren aller Beteiligten, in der bei Wut die Faust geballt, bei Trauer im Regen dem Alkohol zugesprochen und der Himmel angeheult und auch sonst in jedes Fettnäpfchen der Inszenierung getreten wird, dadurch natürlich nicht. Böse sein dieser beizeiten herausgestellten Untauglichkeit mit seinem Verfolgen von unerreichbarer Potenz und der unfruchtbaren Lust nach dem Platz in der Mitte der Öffentlichkeit aber auch nicht. Zu selten dieser Auftritt gerade zu heutiger Zeit, zu weit entfernt die Behauptung vom Nachweis und zu absurd das ganze wirklichkeitsfremde Geschehen, in der erst bei der Heimkehr zum kranken Papa auf das grüne Land die wahre Bestimmung erkannt und vorher der Berg zum Ruhm und bald der schnelle Sturz ins Tal durchlitten wird. Plus eine gern zum Rühren anregende Liebesgeschichte, die auch im Zitat vorangestellt wird.

Wenigstens befindet man sich getreu der Handlung auch im Milieu des Filmgeschäftes und so oft am Dreh, was in den besten, also den wenigsten Momenten so etwas wie Reminizensen an Counter Attack (1981) a.k.a. The Chinese Stuntman von Bruce Li Shao-lung und dessen Kommentar zwischen Fakt und Fiktion erweckt. Außerdem sind die Actionszenen selber zwar nur zu Beginn relativ zahlreich und mittig vom Erdboden verschwunden, in geeigneter Montage versehen aber so übel nicht. Immerhin lässt man dort die bräsigen Dialogen und Standardblicke in die Runde sein und holt die Fäuste in ruppiger Bereitschaft hervor, was gleichzeitig laut und derb und durchschlagend, sowie mit ansehnlichen Einflüssen von Mixed Martial Arts, und sonstigen Hineinknüppeln in Backsteinhaufen oder Holzlager und auch gerne mal mit schmutzigen Tricks versehen ist.

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