Auf einer Party hantiert die junge Linda - sehr zum Missfallen ihres aktuellen Freundes Jim - gemeinsam mit ihrem in okkultistischen Dingen bewanderten Ex-Boyfriend Brandon aus Jux mit einem Ouija-Brett herum... und beschwört dadurch vermeintlich den Geist eines kleinen Jungen namens David herauf. Brandon bricht die Seance zwar ab, aber Linda ist von der Sache recht fasziniert und hält in der Folgezeit im Alleingang den Kontakt zu dem Geist aufrecht. Kurz darauf kommt es auf dem Bau, wo Jim arbeitet, zu einem ersten Unfall, bei dem einer seiner Freunde ums Leben kommt. Als Jim und Brandon auffällt, dass Linda sich zunehmend merkwürdiger verhält (und das, obwohl sie doch nicht wie gedacht schwanger ist), stellen die beiden einige Nachforschungen über David an. Durch eine zweite Seance kommen sie dahinter, dass es sich bei David in Wahrheit um den Geist des wahnsinnigen Massenmörders Malfeitor handelt, welcher nun von Linda Besitz ergriffen hat... Bei "Witchboard - Die Hexenfalle" handelt es sich um das nur wenig bemerkenswerte Regie-Debüt des ehemals recht umtriebigen B-Filmers Kevin S. Tenney, welcher in den nachfolgenden Jahren noch paar ansehnlichere Arbeiten abliefern sollte und der sich im Anschluss primär durch seinen kleinen 1988er-Classic "Night of the Demons" einen Namen machen konnte. Einer gewissen positiven Reputation erfreut sich das vorliegende Filmchen da aber allenfalls noch aufgrund einer recht freizügigen Dusch-Szene mit Hauptdarstellerin Tawny Kitaen, denn irgendwelche anderen Meritan hat dieser recht cheesige 80er Jahre-Horror-Streifen mit dudeligem Pop-Rock-Liedchen überm Abspann nicht vorzuweisen: Das Ganze ist nämlich nur mittelmäßig gespielt, inhaltlich damals schon derivativ, nicht allzu blutig und auch keinesfalls wirklich spannend... aber dafür mit einigen endlos erscheinenden Seance-Sequenzen ausstaffiert, bei denen munter mit dem Hexenbrett herumhantiert wird, mit denen sich dieser eh schon nicht auf Hochtouren laufende Streifen regelmäßig selbst das Tempo aus der Geschichte nimmt. Ein oder zwei gut gelungene Momente (wie etwa die Szene mit dem Messer und der Ketchup-Flasche oder der Baustellen-Unfall) reichen da leider nicht aus, um die wenig überzeugende Geister- und Besessenheits-Plotte über die volle Distanz zu tragen und auch von den eher schlecht geführten Darstellern ist halt nicht wirklich was zu erwarten... außer halt die freudige Aussicht darauf, dass sich die Kitaen irgendwann hier doch noch nass und nackig macht, worauf man bei "Bachelor Party" ja noch 90 Minuten lang vergeblich gewartet hat. Das gesamte Erscheinungsbild und die sparsam dosierten F/X könnten das Ganze dann aber glatt als Fernsehfilm durchgehen lassen, nur ein paar gut getimte Schocks und einige gelungene Kamerafahrten zeugen hier ein wenig von Tenneys inszenatorischem Talent. Klamotten, Frisuren und Lichtsetzung sind mal wieder sehr typisch für die Dekade, in der die Chose entstanden ist, wobei "Witchboard - Die Hexenfalle" im Vergleich zu einem "Nightmare - Mörderische Träume" allerdings doch eher schlecht gealtert ist. Allenfalls der Umstand, dass in Sachen Blut und Gewalt auf Sparflamme gekocht wird und man nicht auch noch auf der langsam abebbenden Splatter-Welle mitsurft, ehrt den Streifen ein wenig, denn trotz Axt-Morden geht es hier eher harmlos zu. Gegen die damalige Boxoffice-Konkurrenz in Form von Freddy und Jason konnte man sich auf die Art aber wohl nicht durchsetzen. Dass "Witchboard - Die Hexenfalle" dennoch nur nach Schema am Reißbrett konzipiert wurde, merkt man alleine schon an dem obligatorischen Schluss-Gag... und zur Franchise ist das Ding dann natürlich auch noch geworden: 1993 hat Tenney selbst die (deutlich bessere und stylishere) Fortsetzung "Witchboard 2 - Die Tür zur Hölle" nachgeschoben und zwei Jahre darauf gab es dann auch noch den vergessenswerten "Witchboard - Gate to Hell", an dem er nur noch als Co-Drehbuchautor beteiligt gewesen ist. Sein 1989er-Hounted-House-Filmchen "Witchtrap" hat trotz Titel-Ähnlichkeit und einem erneuten Auftritt von J.P. Luebsen als dämonischer Massenmörder hiermit übrigens nichts am Hut, kommt aufgrund humoriger Züge aber fast schon als selbstgemachte Parodie auf den ganzen Low-Budget-Käse daher...
4/10