Mit einem Mangel an Filmangeboten hatte Lance Henriksen (Aliens - Die Rückkehr, Harte Ziele) bestimmt keine Probleme, doch warum gibt er sich dann für so unterirdische B-Action her? Es soll wohl auch ein schlechter Scherz sein, dass man fünf Autoren benötigte, um solch eine krude Story auf die Beine zu stellen die neben zahlreicher Logikpatzer etwas an Luc Bessons "Nikita" erinnert.
Denn wir hätten Colonel Roger McBride (Lance Henriksen) von der CIA, der Anna Bishop (Nancy Allen) damals von der Straße holte und sie zur Profikillerin ausbildete. Doch Anna hat die Schnauze voll und führt ihren nächsten Auftrag nicht aus. Dabei gelangt sie jedoch in den Besitz von geheimen Papieren über den ehemaligen Militärstützpunkt "Cliff Seven". McBride will diese Dokumente haben und entführt kurzerhand Annas Tochter Carrie (Ashley Buccille). Mit Hilfe des Piloten Mitch Stevens (Dean Scofield) und zweier Indianer will sie McBride und seine Armee bei "Cliff Seven" erwarten, wo es zum finalen Kampf kommt.
Und ratet mal, hinter was der schnauzbärtige McBride her ist. Genau, es geht mal wieder um irgendwelche Sprengköpfe die nebst anderer gefährlicher Utensilien dort lagern. Da könnte ja jeder kommen und damit den dritten Weltkrieg anzetteln, denn "Cliff Seven" wird nicht mal bewacht.
Teilweise kommt man sich als Zuschauer schon etwas verarscht vor, denn die Logikpatzer sind so offensichtlich. Da wird massenweise Sprengstoff in einer klapprigen Hütte gelagert, wo jeder drankommen würde und Annas Ziel schleppt die Unterlagen über "Cliff Seven" immer mit sich herum. Auch scheint McBride schon vorher zu wissen, dass Anna ihren Auftrag nicht beendet, denn er hat schon mal vorsorglich die Nanny von Carrie ermordet und befindet sich schon in der Wohnung. Anna flieht derweil vor einem dumm labernden Killerduo, die Anna aufgrund der wichtigen Dokumente nicht töten sollen, aber trotzdem ganze Magazine auf sie abfeuern und sogar eine Handgranate werfen. Im Auftakt darf ein wenig geballert werden, alles völlig unspektakulär und die nächste Actionszene stellt dann erst das Finale dar. Anna zieht sich derweil den Piloten Mitch an Land, der ihr natürlich ohne große Wort hilft, nebst zweier Indianer die mit ihren Geistergeschichten auch noch ein bisschen Mystik beisteuern. McBride bezieht derweil mit seinen Männern in der Nähe Stellung und besetzt eine wichtige Kommandozentrale, in der nur zwei Leute arbeiten. Anstatt einen koordinierten Angriff zu wagen, schickt er Anna zwischendurch ein kleines Killerkommando auf den Hals, welches jedoch durch Giftgas in den Stollen von "Cliff Seven" draufgeht. Und dieses Gas ist wirklich eine Wunderwaffe, denn es tötet die bösen Jungs und lässt die Guten leben, fast wie im Märchen.
Immerhin die Kulissen sind ganz brauchbar, denn man schien hier wirklich in einer Art unterirdischer Stollen drehen zu können. Diese versehen Anna und Mitch mit Sprengfallen, ohne auch nur darüber nachzudenken, was für Gifte durch eine Explosionen zu Tage gefördert werden könnten. Und auch die finale Ballerei macht nicht sonderlich viel her. McBrides Mannen sind dermaßen unfähig, schießen immer daneben oder verschanzen sich hinter kleinen Plastiktonnen. Bei den Guten sitzt natürlich jeder Schuss, jedoch rechtfertigen ein paar blutige Einschüsse nicht die hohe Freigabe. Nebst den hölzerenen Ballereien darf es noch einen mageren Zweikampf geben und man hatte sogar noch Geld für eine kleine Explosion. Obendrein nervt auch noch Annas kleine Göre, die man im Finale ständig retten muss und der größte Clou ist, dass unsere Helden den Stollen erst verlassen, nachdem er schon meterhoch in die Luft geflogen ist.
Nancy Allen (RoboCop, Dressed to Kill) nimmt man die Rolle der angeblichen Profikillerin einfach nicht, ihr Verhalten ist teilweise dermaßen dilettantisch. Lance Henriksen als Fiesling McBride ist etwas besser, scheint aber auch nicht gerade Lust auf diesen Streifen gehabt zu haben.
"Last Assassins" ist nicht nur langweilig, sondern strotzt auch noch vor Logiklöcher. Das Verhalten der Figuren ist einfach nur lächerlich und die wenige Action hölzern und unspektakulär. Wären hier Nancy Allen und Lance Henriksen nicht an Bord, wäre William H. Molinas zweite Regiearbeit wahrscheinlich nie erschienen. Ein Trauerspiel von Anfang bis Ende, die knappen zwei Punkte vergebe ich nur, weil es im Genre B-Action tatsächlich noch schlechter geht.