Es ist mir schleierhaft, wer auf die Idee gekommen ist, diesen Film im Kino auszuwerten! Trotz des imposanten Bildformates von 2.35:1 schreit der Streifen einem förmlich in jeder Szene ins Gesicht: "Ich bin eine Videopremiere!"...
Aber fangen wir von vorne an. Die Story dürfte jedem bekannt sein (wenn nicht, dann genügt ein Klick auf die hiesige Inhaltsangabe), also werde ich mich damit begnügen, den Film auseinanderzunehmen. Alles fängt recht atmosphärisch an, auch der Einbruch in die Carfax-Abtei ist noch recht gut gelungen. Mit der Zeit verkommt der Film aber immer mehr zu einem spannungs- und tempoarmen Zwitter aus Buffy und Teenieslasher. Auch der Umstand, daß sich einige Synchronstimmen aus der Buffy-Besetzung in die deutsche Fassung verirrt haben, unterstützt diesen Eindruck. Stellenweise plätschert der Film völlig zusammenhanglos vor sich hin, und man hat den Eindruck, daß der Regieneuling und ehemalige Cutter Patrick Lussier mit der Leitung der Dreharbeiten völlig überfordert gewesen ist. Wenn man schon weiß, daß der Film, den man dreht, kein spannungsgeladenes Meisterwerk wird, dann sollte man wenigstens versuchen, ihn mit actionreichen Szenen aufzupeppen. Okay, es gibt zwar einige (kurze) Kampf- und Fluchtszenen, diese sind aber völlig unspektakulär geraten, und werden niemanden vor dem Einschlafen bewahren. Ähnliches gilt für die hier und da eingestreuten Schockeffekte und die eigentlich nicht vorhandenen "Splatter"szenen... Nichts weltbewegendes! Das einzig positive, das man dem Film abgewinnen kann, ist die Neudefinition der Vampirlegende, und deren biblischer Ursprung, was durchaus Sinn macht. Leider wurde diese Idee (wie der Rest des Films) verschenkt, und gipfelt in einem unspektakulären Showdown. Da der Film ein ziemlicher Erfolg in den USA war, und das Ende (im Stil von Buffy: Ein Einzelner sieht sich als Beschützer der Menschheit, siehe das Motiv der "Jägerin") offen gehalten wurde, ist wohl mit einer Fortsetzung zu rechnen. Diesmal aber bitte da, wo solcher Schrott hingehört: AUF VIDEO!!