Mitten in der Wüste von Nevada, wo dich niemand schreien hört und die Hügel auch Augen haben, sitzt eine Frau wimmernd in einem versifften Wohnmobil. Und dies nicht vollkommen grundlos, denn ein psychopathischer Killer penetriert sie mit einer Pistole zwischen den Beinen, während ihre Freundin genötigt wird, sich dies alles anzusehen. Dieser Psychopath ist kein geringerer als Max Seed, der sich erneut auf einer blutigen Tour de Force befindet. Auch die geglückte Flucht der tätowierten Schönheit aus dem Camper wird für sie keinerlei Rettung bringen.
Vor mittlerweile sieben Jahren beglückte uns Uwe Boll mit einem Serienkillersplatter um einen Typen namens Seed, der nicht nur die erstaunliche Fähigkeit hatte den elektrischen Stuhl zweimal zu überleben, sondern darüber hinaus sich als recht mordlüsterner Geselle erwies. Der Streifen war dabei bestenfalls mittelprächtig, warum ich eine Fortsetzung, nach der bestimmt nicht viele Leute gerufen haben, jetzt für irgendwie überflüssig erachte. Aber egal diesmal beließ es Boll bei einer Produzentenrolle und ließ Marcel Walz auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Dann schauen wir doch mal Herr Seed, nebst mitgebrachter Familie diesmal, 2014 so alles anstellt.
Huch, wo bin ich denn hier? Erste Szene, irgendeine mittelmäßige Leatherface Kopie penetriert ein Mädel dorthin wo es weh tut, ihm geht sichtlich einer ab und am Ende folgt der vaginale Totschuß. Häh? Ach ja Rückblendenfilm jetzt verstehe ich. Nach so viel Aufregung darf man jetzt aber erst mal vier (beautytechnisch nicht gerade verwöhnte) Freundinnen zuschauen, wie sie mit dem Wohnmobil durch die malerische Wüstenwalachei von Nevada fahren, Dummsinn quatschen (sogar das komplette Vater Unser wird runtergebetet), weiter fahren usw. Erst als sie einen Anhalter mitnehmen und der gelangweilte Zuschauer denkt endlich geht es los dann....
Quatschen sie mit ihm rum, laden ihn wieder aus und weiter geht die Langeweile. Vielen Dank Herr Regisseur führen das arglistige herumspielen mit meinen Hoffnungen. Irgendwann treffen sie dann auch endlich mal auf den Seed Clan und werden blutig auseinandergenommen. Auch wenn der Film ziemlicher Murks ist, muß man an dieser Stelle durchaus mal ein Kompliment machen. Die Splatterszenen werden nicht übermäßig eingesetzt und sehen gar nicht mal übel aus. Vielleicht sollte Walz doch eher die Ittenbach Karriere anstreben.
Bis auf das kompetente Schnepfen-Schlachten hat der Film aber wenig zu bieten. Das Ganze wirkt eher so, als hätte man sein Budget für die Trailer-Miete rausgehauen, ein wenig Kunstblut angerührt und dann an einer groben Richtung improvisiert. Sinnvoll wirkt das alles nicht und da helfen die wilden Zeitsprünge auch nicht wirklich weiter. Die Darsteller würde ich jetzt zwar nicht als völlige Luschen bezeichnen, aber in einem richtigen Film wird's schwer für die.
Am Ende sind die knapp 80 Minuten vorbei und niemand wird darüber sehr traurig sein. Kleiner Tipp noch, wenn die Endcredits kommen nicht gleich abschalten, da kommt noch was. Das Schlimmste ist dann allerdings, das hier fast schon unverhohlen mit Fortsetzung gedroht wird. Muß aber wegen mir nicht sein.
3/10