Olivia, Christine und Claire machen sich mit dem Wohnmobil auf den Weg nach Las Vegas, um einen Junggesellinnenabschied zu feiern. Sie werden allerdings nie dort ankommen: Auf ihrer schicksalhaften Reise treffen sie auf den berüchtigten Serienkiller Max Seed. Der Hüne mit der Maske landete auf dem elektrischen Stuhl, überlebte und wurde lebendig begraben. Dafür nahm er blutige Rache und zog sich samt kranker Familienbande in die Wüste von Nevada zurück. Und genau durch diesen Ort des Schreckens führt die Reise der jungen Freundinnen! Auf der Flucht vor dem irren Killer scheint ihnen nichts und niemand helfen zu können …
Sieben lange Jahre ist es nun schon her, das der immer umstrittene Uwe Boll mit "Seed" einen Film kreiert hat der sicherlich nicht zu seinen Besten, aber immerhin härtesten Werken zählt. Das größte Manko des ersten Teils war dabei bestimmt die relativ inhaltsleere Story und so durfte man doch gespannt sein, ob der nun unter der Regie von Marcel Waltz entstandene zweite Teil mit einer besseren Geschichte daher kommt. Das Waltz bisher durch einige Amateur-Produktionen auf sich aufmerksam gemacht hat wird dabei relativ schnell ersichtlich, denn auch vorliegendes Szenario wirkt größtenteils recht billig inszeniert, was allerdings im ersten Moment noch nicht einmal als negativ bewertet werden kann. Doch schon nach einer äußerst kurzen Zeitspanne wird dem Zuschauer klar, das diese Fortsetzung wohl nicht das bieten wird was man sich von ihr erhofft hat, präsentiert sich doch bei einer Netto-Laufzeit von gerade einmal knapp über 70 Minuten ein heilloses Durcheinander, das einem phasenweise schon den letzten Nerv rauben kann. Hauptsächlich ist das in der Tatsache begründet, das Waltz die Geschichte nicht chronologisch erzählt, sondern stattdessen immer wieder permanent auftretende Zeitsprünge einbaut, um den doch recht dürftigen Inhalt noch zusätzlich ineinander zu verschachteln.
Im Grunde genommen ist das auch gar keine schlechte Grundidee, wird dieses Stilmittel doch oft genug angewendet, um so noch mehr Spannung und Intensität zu erzeugen. Im Fall von "Seed 2" geht dieses Vorhaben jedoch total in die Hose und es offenbart sich ein kruder-und größtenteils wirrer Slasher, der streckenweise in totaler Langeweile erstarrt. Das sorgt sogar phasenweise dafür, das sich die inhaltsleere Story fast bis zum Erbrechen in die Länge zieht und dabei noch nicht einmal den Härtegrad beinhaltet, den sich manch einer sicherlich erhofft hat. OK, es gibt einige etwas derber ausgefallene Szenen, doch insgesamt gesehen werden die meisten Dinge doch eher angedeutet, als das man sie wirklich im Bild sehen könnte. Das Schlimmste ist jedoch das sich hier zu keiner Zeit so etwas wie echte Spannung aufbauen kann, der Serienmörder geht stumpf und monoton seiner Lieblingsbeschäftigung nach und meuchelt sich ein wenig durch die Wüste Nevadas, wobei er auf die Hilfe seiner Familienangehörigen zählen darf. Selbst der am Ende eingebaute Plot-Twist stellt keine wirkliche Überraschung dar, denn wenn man als Betrachter nur ein wenig mitdenken kann, ist der finale Showdown längst kein echter Überraschungs-Effekt, sondern lediglich die logische Konsequenz aus zuvor unzähligen kleinen Andeutungen.
Als echtes Highlight kann man eventuell den kurzen Gastauftritt des It-Girls Micaela Schäfer betrachten, die in ihrem 20 Sekunden Auftritt fast selbstverständlich nackt auf der Platte steht und ebenso schnell wie sie erschienen ist auch gleich wieder abtritt. Ansonsten ist "Seed 2" jedoch nicht gerade mit Höhepunkten gespickt und im Gegensatz zum schon gerade einmal mittelmäßigen Vorgänger der ganz eindeutig schlechtere Film. Der junge deutsche Regisseur hat hier nämlich so ziemlich alles falsch gemacht was man sich nur vorstellen kann und das sorgt nicht unbedingt dafür, das man zumindest mit einem kurzweiligen Slasher bedient wird. Vielmehr kann man sich (wenn man denn will) an dämlichen Dialogen erfreuen und muss mit ansehen, wie man fast durchgehend mit einzelnen Puzzle-Fragmenten konfrontiert wird, die irgendwie nie richtig zusammen passen wollen. Im letzten Drittel zeigt sich die Geschichte dann zwar etwas gradliniger, was aber den insgesamt relativ miesen Gesamteindruck auch nicht mehr aufwerten kann. Zu groß ist das heillose Durcheinander, das Waltz zuvor mit seiner schlecht gewählten Erzählweise an den Tag gelegt hat und ehrlich gesagt ist man richtiggehend erleichtert, das nach gut 70 Minuten endlich alles vorbei ist.
Letztendlich mögen viele Leute das etwas anders sehen, doch diese Fortsetzung ist meiner persönlichen Meinung nach ein regelrechter Rohrkrepierer, der außer einigen wenigen Momenten nichts wirklich Gutes zu bieten hat. Da lobe ich mir doch das Original von Herrn Boll, das gegenüber seiner Fortsetzung schon als echte Offenbarung angesehen werden kann. Waltz hingegen hat einen echten Langeweiler auf den Weg gebracht, bei dem einem hauptsächlich die dämlichen Dialoge, die stumpfe Monotonie und insbesondere die üble Erzähl-Struktur in Erinnerung bleiben werden, so das man beim besten Willen keine Empfehlung für dieses üble Machwerk aussprechen kann.
Fazit:
Schon im Vorfeld hatte ich die Erwartungen an diesen zweiten Teil keinesfalls zu hoch angesetzt und dennoch sind diese noch stark unterschritten wurden. Eher selten bekommt man einen Film geboten, der selbst bei einer dermaßen kurzen Laufzeit so viel gähnende Langeweile verbreitet, wie es bei "Seed 2" der Fall ist.
3/10