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Den zweiten Aufguss um den Serienkiller in der Wüste überlässt Uwe Boll direkt dem Nachwuchs und diesbezüglich kann ein noch junger Marcel Walz nicht wirklich viel verkehrt machen, auch oder gerade weil er ein Sternchen wie Micaela Schäfer ins Boot holen konnte.

Kurz vor ihrer Hochzeit sind Christine (Natalie Scheetz) und ihre drei Freundinnen mit dem Wohnmobil in der Wüste von Nevada unterwegs, als der Keilriemen reißt und ein weiblicher Officer (Manoush) um Geleit zur nächsten Ortschaft bittet. Doch in der Einöde wartet bereits Killer Seed (Nick Principe) auf die Damen...

Manchmal kann es hilfreich sein, die Geschichte verschachtelt wiederzugeben, indem man auf diverse Zeitsprünge setzt und mit abrupt gesetzten Schnitten Spannung schürt. In diesem Fall führt die Vorgehensweise jedoch zu einigem Chaos, da zu manchen Zeitpunkten nicht klar ist, wer sich gerade auf der Flucht befindet, mit seinem Schicksal bereits abgeschlossen hat oder nach zwanzig Minuten überhaupt noch einmal auftaucht. In einer Szene sitzen noch alle am Lagerfeuer, in der nächsten wird jemand am Boden gekreuzigt, während daraufhin andere durch die Felslandschaft humpeln.

Auf diese Weise ließ sich allerdings der Gastauftritt der Schäfer recht gut einbinden, denn die kriecht für zehn Sekunden (natürlich nackt) durch die Wüste, um in den nächsten zehn Sekunden abgeschlachtet zu werden. Respekt allerdings dafür, denn sie performt hier glaubwürdiger als auf jedem Laufsteg. Ansonsten war es das mit nackter Haut und es zählen anbei eigentlich nur noch die Gewaltszenen, welche zwar allesamt handgemacht und grundsolide in Szene gesetzt sind, jedoch ein wenig Härte und Kreativität vermissen lassen, zumal man von Walz durchaus schon härtere Gangarten erlebt hat. Eine herausgezogene Darmschlinge, ein paar fette Nägel durch Hände und Füße, ein Stich in den Hals als auch ein satter Kehlenschnitt dürften die Gorefans zumindest kurzzeitig aufhorchen lassen.

Demgegenüber herrscht handlungstechnisch viel Leerlauf und wenig Spannung. Die Konfrontationen laufen überwiegend einseitig ab, Gegenwehr ist kaum auszumachen und bei alledem kommt es zu zwei, drei kleinen Wendungen, die alles andere als nachvollziehbar ausfallen. Derweil vermag zwar die staubige Wüstenatmosphäre zu überzeugen, der Score über weite Teile auch, doch dem Ganzen fehlt, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Sprünge bis etwa Filmmitte der Drive, welcher auch im Finale völlig ausbleibt und einen deutlichen Eindruck verpasster Chancen hinterlässt.

Immerhin wird im Kollektiv einigermaßen passabel performt, der Hüne Principe erweist sich als gute Wahl für den großen umhüllten Killer und Annika Strauss und Natalie Scheetz performen sogar eher überdurchschnittlich. Allerdings erweist sich die zuweilen etwas unsichere Kamera als deutliches Manko, nicht alle Schnitte fallen treffsicher aus, von der Qualität der phasenweise unterirdischen Dialoge ganz zu schweigen.

Natürlich gehört nicht viel dazu, den ersten "Seed" qualitativ zu überbieten, doch das macht aus diesem Wüsten-Slasher noch lange keinen mitreißenden Streifen. Die verschachtelte Erzählweise und der latente Mangel an Bewegung bilden die auffälligsten Mankos, - da kann atmosphärisch als auch gewalttechnisch nicht viel entgegen gesetzt werden.
Ergo muss man schon den ersten Teil mögen, um vorliegenden eventuell noch besser zu finden...
4 von 10

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