Review

Inhalt:

Ein Polizist, dessen eigene Vergangenheit von einem schweren Schicksalsschlag geprägt ist (sein Bruder wurde als Kind entführt und wurde nie gefunden), ermittelt in einem ähnlichen Fall:
Ein Mann kidnappte eine Familie in Ihrem eigenen Haus, doch als das Martyrium vorbei ist fehlt jede Spur des Sohnes...

Kritik
Ich hatte relativ hohe Erwartungen an diesen Thriller aus Belgien aufgrund der guten Kritiken. In letzter Zeit habe ich einige Filme gesehen, auch Exemplare mit guten Kritiken, aber umgehauen hat mich von denen eigentlich keiner. Anders ist das jedoch bei "die Behandlung":
Von Beginn an zieht der Film den Zuschauer in seinen Bann, Das liegt an dem außergewöhnlichen Gesamtpaket, dass man hier vorgesetzt bekommt. Man steigt sofort in die Geschichte und die dichte Atmosphäre ein. Das habe ich wirklich selten erlebt in letzter Zeit.
Es ist erstaunlich, was aus einem Film werden kann wenn in allen Bereichen perfekt gearbeitet wird. 

Die Charaktere sind allesamt sehr glaubwürdig und verhalten sich äußerst realistisch. Jeder Tatort kann sich hier eine dicke Scheibe von abschneiden. Doch dieser Realismus ist es, der den Film unglaublich mitreißend und spannend macht, denn darüber hinaus passiert den Akteuren im Laufe der 120 Minuten nicht viel Gutes. Manche Fakten werden nicht explizit benannt, doch wenn sie sich im Gehirn des Zuschauers manifestieren, ist man geschockt. Und ich meine wirklich geschockt.
Die Story ist absolut nichts für Zartbeseitete, denn es dreht sich um Folter und Kindesmissbrauch. Es kommen Fakten zu Tage über das Kidnapping, die lassen das Blut in den Adern gefrieren. Natürlich sieht man keine expliziten Bilder, doch das Paket aus Realismus, gezeigter Brutalität, Verzweiflung und Ausschnitten aus Snuff-Videos ist harter Stoff, selbst für mich, und ich bin zum Glück nicht selber von der Thematik betroffen und sehe harte Thriller sehr gerne.
Diese Kritik ist in keinem Fall negativ gemeint, jedoch ist es eine Warnung an alle Zuschauer, die mit dem Thema Kindesmissbrauch auch nur im Entferntesten etwas zu tun hatten: Besser nicht anschauen.
Denn der Zuschauer sieht hier einen exzellent gespielten, harten, tottraurigen und nervenzerreißenden Film, der definitiv absolut nichts für Betroffene oder Zartbeseitete ist.

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FAZIT:
Ein grandioser Thriller, der bis an die Grenzen des Belastbaren und Zeigbaren geht. Er lotete die Grenzen perfekt aus und stoppt, bevor es zu unerträglich wird. Die Kombination aus dichter, düsterer Atmosphäre, packender und mitreißender Inszenierung, tollen Schauspielerleistungen, realistischer Darstellung von Polizeiarbeit, passender, treibender Filmmusik und einer Story, die sich immer wieder tief in die Magengrube gräbt machen diesen Film zu einem absoluten Thriller-Highlight.
Mir fällt hier nicht viel ein, was man hätte besser machen können, und da der Film aus einem kleinen EU-Land kommt, gibt es noch einen Sympathie-Punkt oben drauf, in der Hoffnung, noch mehr von diesem Regisseur in dieser Richtung zu sehen.

Volle 10/10 Punkten.

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