"Der Biss der Schlangenfrau" ist ein sehr ungewöhnlicher Vampirfilm. Normalerweise trifft man in Vampirhorrorfilmen neben Dracula und seinen blutsaugenden Freunden ja unter anderem auch Fledermäuse an. Ken Russell mochte die nachtaktiven Säugetiere wohl nicht besonders und tauschte sie durch Schlangen aus.
Es geht um eine mysteriöse Schlangenfrau. Die verführt Männer am laufenden Band, das aber nur aus einem einzigen Grund: Sie will sie mit ihren scharfen Zähnen beißen. Sie sagt zwar Ich werde dich schon nicht beißen, das entspricht aber nicht im Entferntesten der Wahrheit. Jedes ihrer Opfer wird von einer Art Vampirismus befallen und verwandelt sich in eine menschliche Schlange.
Die Idee mit der Schlangenfrau ist eigentlich gar nicht schlecht. Woran es hapert ist die Umsetzung. Die Effekte sind allesamt grottenschlecht. Die schauspielerischen Leistungen die wir hier von den Akteueren zu sehen bekommen sind eher bescheiden. Teilweise agieren die Darsteller einfach nur unglaubwürdig, teils auch etwas überzogen, allen voran Schlangenfrau Amanda Donohoe. Die Sache mit der bösen Schlange nimmt man ihr auf keinen Fall ab und anstatt sich vor ihr zu gruseln lacht man eher über sie.
Wenn sich Hugh Grant in einem Horrorfilm die Ehre gibt zweifle ich schon vor dem Genuss des Films an seiner Qualität. Es mag stimmen das der Frauenschwarm kein schlechter Schauspieler ist, in Horrorfilmen hat der Brite meiner Meinung nach aber absolut nichts verloren. Zu meiner großen Überraschung ist er hier der einzige der von den eher schlechten Darstellern halbwegs überzeugen kann.
"Der Biss der Schlangenfrau" ist weder so richtig gut, noch richtig schlecht. Spannung ist praktisch nicht vorhanden, aber immerhin schafft es Regisseur Ken Russell den Zuschauer über 90 Minuten bei Laune zu halten. Einige Szenen sind sogar trashig. Allzu ernst nehmen sollte man "Der Biss der Schlangenfrau" deshalb nicht.
Mein Fazit daher: Kein Horrorfilm mit Biss, aber immerhin ein recht unterhaltsames Vampirfilmchen aus Großbritannien.