" Der Biss der Schlangenfrau " basiert auf einer literarischen Vorlage von Bram Stoker ( Dracula ). Diese Vorlage wurde nun in ein Drehbuch umfunktioniert, was größtenteils auch gut funktioniert hat. Trotzdem sind Mängel, vor allem in der Erzählweise nicht ausgeschlossen.
Regie übernahm Ken Russel ( Gothic ), welcher sich besonders auf anspruchsvolle Filme spezialisiert hat. Und dieser hat es geschafft diesen Film very british aussehen zu lassen und ihn auch mit dem nötigen Humor zu würzen.
Das Budget war nicht gerade das Höchste, obwohl der Film sogar 1989 in den deutschen Kinos lief, man sieht dies teils an den Effekten, denn da sind nicht alle gelungen.
Für Jemand der sich diesen britischen Horror ansehen will, kann ich die FSK 16 Concorde DVD empfehlen, denn obwohl auf dem Cover " Gekürzte Fassung " draufsteht ist auf der DVD die FSK 18 Fassung enthalten.
Story:
In der englischen Provinz feiert man die alljährliche Tötung des Ampton Wurmes. Dieser war eine Gottheit, welcher damals eine Menge Menschenopfer dargebracht wurde. Gleichzeitig findet der angehende Archiologe Angus einen großen Schädel, welcher zu einem Lindwurm gehören könnte. Mit dieser Entdeckung häufen sich seltsame Ereignisse und der Schädel wird auf einmal gestohlen. Es scheint so als habe die mysteriöse Sylvia March ( Amanda Donahue ) etwas mit der Sache zu tun. Sie ist eine der letzten Schlangengattungen, welche immer noch diese Gottheit anbetet und sie will diesem Gott weitere Menschenopfer darbringen. Außerdem infiziert sie andere Menschen mit ihrem Biss, welche dann zum Vampirismus neigen. Das Manschenopfer hat sie sich auch schon ausgesucht.
Der Plot ist handfest und die Geschichte um den Lindwurm sehr interessant, es bleiben zwar ein paar Fragen offen, doch darüber kann man großzügig hinweg sehen.
Worüber man allerdings nicht hinweg sehen kann, ist die sehr zähe Umsetzung, der Film kommt in der ersten Stunde gar nicht in die Gänge. Es wird geforscht und ermittelt was das Zeug hält, es werden ständig neue Erkenntnisse zu Tage gefördert, aber trotzdem kommt der Film nicht richtig vorwärts. Auch wenn man viel erfährt und alles sehr interessant klingt, es wird einfach zu viel geredet. Daher ist die erste Stunde schon ziemlich langweilig. Denn bis auf eine blutige Vision passiert fast gar nichts und so bleibt auch die Spannung im Verborgenen. Erst in der letzten halben Stunde wird es rasanter und dann macht der Film auch richtig Spass.
Ken Russel hat die englische Gegend sehr real eingefangen. Wir befinden uns auf dem Land, viele Häuser liegen abseits und auch der Wald wirkt sehr gruselig. Außerdem ist es trotz schöner Landschaften doch recht trist und kalt. Ich würde mich dort nicht wohl fühlen.
Der Score erfüllt seine Aufgabe auch sehr gut.
Schön ist auch der schwarze britische Humor, welcher hier gut zur Geltung kommt. Immerhin haben einige Dialoge wirklich Pepp, man kann zwar nie richtig Lachen, aber zum Grinsen reicht es gut.
Dazu gibt es noch ein paar sparsam gesetzte Goreeffekte. Hier punkten vor allem die sehr blutige Visionen, welche leider nur etwas zu bunt und billig wirken. Aber dort geizt man wenigstens mit dem roten Saft nicht. Ansonsten gibt es nur ein paar Bisse und Tötungen von Schlangenwesen, welche auch recht blutig ausfallen. Das Make up der Infizierten sieht recht nett aus, vor allem die riesen Hauer. Nur das Monster, also der Wurm bewegt sich sehr abgehackt und wirkt schon arg veraltet.
Der hier noch blutjunge Hugh Grant ist in der Hauptrolle als Lord D´Ampton zu sehen. Ein richtiges Talent hat er hier noch nicht, aber die richtigen Onliner auf Lager und sein Benehmen iat auch noch richtig britisch.
Amanda Donahue ist eine echte Wucht als Schlangenfrau, vor allem mit dem blauen Make up vor allem ihren nackten Körper darf sie hier präsentieren, genauso lockt sie im Film auch ihre Opfer an.
Peter Capaldi als Angus ist eindeutig der Sympathieträger im Film und er agiert wesentlich besser als Grant.
Bekannt dürfte hier noch Catherine Oxenberg sein, welche Eine der beiden Schwestern spielt.
Fazit:
Interessante Story, aber viel zu zähe, gar langweilige Umsetzung. Erst nach einer Stunde gibt man hier richtig Gas. Kulisse und Score sind gut geworden und auch die Darsteller passen sehr gut. Auch der eingebrachte englische Humor wertet den Film noch auf. Leider bleibt die Spannung etwas auf der Strecke. Die wenigen Goreeffekte sind teils blutig, aber wirken als zu billig. Das Make up hingegen ist voll gelungen.
Reißt nicht vom Hocker, ist einfach zu zäh inszeniert. Zum unterhalten reicht es aus.