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Nachdem Sean Connery („The Name of the Rose“, „The Rock“) Anfang der Siebziger seine Lizenz zum Töten an den Nagel hing, probierte die schottische Leinwandlegende sich in allen möglichen Rollen, die ihm interessant erschienen, um sich nicht mehr länger auf den Geheimagenten festnageln zu lassen.
„Ransom“ stellt in dieser Phase ein recht selten betrachtetes und für Connery selbst auch völlig unbedeutendes Stück Film dar, der über eine brauchbare Prämisse verfügt, aber nie die Brisanz und Dynamik entwickelt, um sein Publikum wirklich mitreißen zu können.

Der mir völlig unbekannte, finnische Regisseur Caspar Wrede inszeniert hier einen Thriller der alten Schule, denn seine Verwurzelung in den Siebzigern sieht man „Ransom“ noch deutlich an. Vor allem die nahezu authentisch wirkenden Dokuaufnahmen diverser Terroranschläge sind eine klasse Einstimmung auf das Folgende.
In Schweden wird die britische Botschaft von Terroristen überfallen, die das Königreich erpressen wollen. Sie sollen ihre Mitstreiter frei und nach Amsterdam fliegen lassen, denn sonst stirbt der Botschafter. Als wäre die Geiselnahme vor Ort nicht brenzlig genug, landet auf dem nächsten Flughafen noch ein bei der Landung beschädigtes Passagierflugzeug – in den Händen weiterer Terroristen der selben Organisation...
Es ist die Aufgabe von Nils Tahlvik (Connery), dem schwedischen Sicherheitschef, und Captain Barnes, dem britischen Militärattaché, die Lage so zu meistern, dass niemand zu Schaden kommt...

„Ransom“ kann zunächst einmal auf seinem winterlichen Szenario bauen, denn das verschneite Schweden bietet eine erfrischend unverbrauchte, europäische Kulisse.
Nur schade, dass der Plot zunächst in geordneten Bahnen verläuft.
Die Terroristen stellen ein Ultimatum, Großbritannien lenkt ein, der unbestechliche, rigorose und kompromisslose Tahlvik, der mit Politikern auf Kriegsfuß steht, zeigt sich wenig begeistert und während die erste Falle noch fehlschlägt, plant man am Flughafen einen Angriff...

In Folge entfaltet sich ein durchschnittlich attraktives Geduldspiel mit den Terroristen, während die Zeit langsam verstreicht. Man tastet sich an das Flugzeug heran, sieht sich entdeckt und im Nachteil, schließlich stellt man fest, dass den Terroristen Informationen zugespielt werden und der wirklich gelungen erdachte Schlusstwist (unmöglich zu erahnen), stellt plötzlich alles auf den Kopf.

Sean Connery selbst spielt solide, aber glanzlos. So könnte man auch den Film beschreiben. Er hat, das kann man nicht leugnen, seine Qualitäten, ist etappenweise auch spannend und verfügt über ideenreiche Strategien (wie z.B. Connery den Beobachter ausfindig macht), aber die nervenzerfetzende Dramatik will sich hier nicht einstellen. Dafür mangelt es dem Szenario vor allem an Abwechslung in Bezug auf seinen Verlauf und Fanatismus bezüglich seiner Terroristen, die zu abgeklärt und harmlos agieren, als dass man wirklich um Menschenleben fürchten müsste.

Auch wenn immerhin Jerry Goldsmith („Alien“, „Rambo“) einen Score beisteuerte, bleibt „Ransom“ den Beweis seiner Klasse schuldig. Das oberflächliche Skript baut auf seiner oberflächlichen, weil ohne Feinheiten versehenen Idee, so dass die Figuren eindimensional bleiben und der Plot selbst nie aus dem Vollen schöpft.


Fazit:
Wer Sean Connery komplett braucht, kann sich „Ransom“ ergänzend ansehen. Mehr als einen durchschnittlichen, unspektakulären Thriller sollte man allerdings nicht erwarten. Die Potential bietende Prämisse wurde leider nicht ausgereizt, die Inszenierung ist eher öde und die Begeisterung der Darsteller hält sich auch in Grenzen.

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