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<![endif]-->Gerade über die letzten Filme von Produzent, Ausführender Produzent, Presenter, Autor und Regisseur Dennis Law wurde mehr Häme und Schmäh ausgekippt, als im Vergleich zu Herkunft und Entstehungszeit eigentlich noch nötig war. Allesamt Versuche, in unterschiedlichen Genres die einstmals früheren Glanzzeiten wenn auch nur kurzfristig und kurzsichtig, nichtsdestotrotz rascher Folge mit ruhiger Übersicht und eifrigen Alleingang wiederzubeleben. Um 2010 wurden in düster-edler Optik und inhaltlich eher aseptisch steril als mit wirklichen Gefühl und Geschick A Very Short Life (2009), Bad Blood (2010), Womb Ghosts (2010) und Vampire Warriors (2010) in den Unkenrufen trotzender Kraft von Law fabriziert; die Hälfte davon wenigstens noch mit bescheidener, aber immerhin vorhandener Resonanz in die westlichen Märkte exportiert, aber darüber hinaus gerade von den Zuschauern und so dem finanziellen Erfolg ignoriert, ramponiert und wie bestellt auch kritisiert. Dass es selbst dann noch eine Stufe niedriger und weiter abwärts geht, beweist nach längerer Pause das möglicherweise ambitionierte, mit emsig Vorbildfunktion und Lebensweisheiten überzogene Actiondrama The Constable, welches von den vorhandenen Stärken zuwenig zeigt und sich zu oft nur auf die vermeintlich tiefschürfende Figurenzeichnung des überaus edlen Titelhelden samt Fahrtwasser und so die Schwächen konzentriert:
Sergeant Law Kwok-kuen [ Simon Yam ], Police Force vehicle commander, arbeitet zusammen mit seinen Freunden und Kollegen Lui Kiu-mei [ Zi Yi ] und Inspector Ah Wai [ Lam Suet ] zwar in HK, lebt aber wegen der Kostenersparnis zusammen mit seinem kranken Sohn Law Wing-chung [ Li Jin-jiang ] in Shenzhen, wo er den Heranwachsenden während seiner Abwesenheit von der jungen Cheui Yan [ Niu Meng-meng ] versorgen lässt. Diese Aufmerksamkeit und Fürsorge ärgert ihren kleinkriminellen Freund Chow Gong-hong [ Sam Lee ] umso mehr, wird der Nichtsnutz aber durch die Zukunftspläne mit dem einen Raub vorbereitenden Dah Kin [ Ken Lo ] ein wenig von seiner Eifersucht abgelenkt.
So richtig nachvollziehbar ist das Bemühen, sich plötzlich mit Dramatisierung und Charakterisierung statt der gemeinen Aktionsgeschichte zu beschäftigten nicht; Law, im wahren Leben Immobilienmakler und scheinbar aus genießerischer Überzeugung im Filmgeschäft verankert, ereifert sich hier von vornherein in Plattitüden und Klischees, die menschelnd und einfältig statt ernsthaft glaubwürdig sind. Immer und immer wieder wird noch eine Schippe Schwarz und Weiß übereinander gekippt und moralinsauer verrührt. Ein geistig schon eingeschränktes Kind, dass zusätzlich noch den schweren Herzfehler hat, von der Mutter noch als Baby verlassen wurde und nun ganz allein von einem Vater aufgezogen wird, der zwar herzensgut, aber im Beruf sowohl finanziell, geographisch als auch karrieretechnisch eingeengt bis unterfordert ist. Dazu als zweites Kompagnon im Glied eine ebensolch treue Seele in Form einer jungen Frau, die ständig nur Ärger und Anfeindungen von ihrem überaus nutzlosen Freund und auch keine wirkliche Freude im Leben, nur eben die unterstützende Erziehung des ihr Anvertrauten und so Schutzbefohlenen hat.
All dies Tragik ist auf den ersten Blick sichtbar, weiß man in der Fordern-und-Fördern der wohl auf Pump finanzierten Handlungsführung beizeiten schon, um was es geht und wen man wie zeichnen mag. Nachteilig wirken sich die wenigen Variationen des Alltags und noch mehr die banalen Abfolgen, Monologe und Dialoge der Figuren aus, die wie immer in der Schauspielführung des im inneren Selbstgespräch befindlichen Inszenators eher dünn, recht gestellt und im überschaubaren Rahmen und wie gehandicapt von jeglicher Emotion sind. Zudem hat man sich auf einen vergleichsweise realistischen Aspekt des Privatlebens des altgedienten Polizisten – und parallel dazu die ebenso trockene Existenz des Kleinkriminellen als indirekten Gegenüber – fokussiert, möchte neben diesem vorherrschenden Polizistenfilm auch immer den Polizeifilm mit integrieren. Was sich in diversen kleineren Scharmützeln, direkt aus dem Genre des Actionfilmes und teils absurd und mit dem Holzhammer, aber als immerhin professionell choreographierte Serviceleistung auswirkt.
So wird als Einstieg der Cop Opera eine Entführung verhindert, eine Geiselnahme beendet oder ein Gauner quer durch die Strassen und bis auch direkt über die Dächer der Gegend verfolgt, sich mit Halunken in einer öffentlichen Toilette duelliert und diese vollständig in Kleinholz und Scherben zerstört. Widersprüche in sich und noch und nöcher, die das Werk mit durchaus gut meinender biographischer Darstellung des gutherzigen und tatkräftigen Hauptheroen, der immer den Dienstweg einhalten tut und wird, öfters eher zerreißt statt es geradlinig zu führen. Darüber hinaus ist der Film durch seine allgegenwärtige Kostenersparnis vielleicht nicht gerade für die große Leinwand geeignet, zumindest aber ansprechend bebildert, mit bekannten (Gast)Schauspielern aus der Zweiten Reihe und auch Stammpersonal des Lawschen Œuvre wie Maggie Siu, Eddie Cheung oder Lo Hoi-pang besetzt und im Grunde auch seine Botschaften (gerade)noch unaufdringlich verbreitend produziert.