Need for Speed (2014)

Dumme Story, tolle Rennen...19.03.2015

Man sollte besser nicht über die Story nachdenken, denn die ist in der Tat reichlich dämlich, einfach gestrickt und sowas von unrealistisch: um den Tod seines Kumpels bei einem Autorennen zu rächen, nimmt ein Automechaniker und begnadeter Rennfahrer an einem illegalen Rennen teil, bei dem er auf den verhassten Kontrahenten trifft, wobei er zu dem Rennen aber erst einmal quer durch die USA fahren muß - gejadt von Polizei und einer Art Kopfgeldjägertruppe.

Nun gut, die Story des letzten Autorennfilms, den ich gesehen habe, war ähnlich dämlich...doch im Vergleich zu Fast & Furious 6 hat dieser Film hier deutlich die Nase vorn. Das liegt nicht am reichlich talentfreien Personal, welches wohl eher als Zugeständnis an die Zielgruppe der Konsolenspieler und jungen Menschen gedacht ist - wir sehen hier sehr junge Nasen, davon viele, die auf so alte Säcke wie mich ( bald 48, meine Güte ) wirklich zu jung zum Autofahren wirken. Ein Vin Diesel ist da doch eher meine Kragenweite...ich wähne mich hier angesichts der Buben und Mädchen doch mehr bei Serien wie Beverly Hills 902010 oder irgendwelchen Teenievampirfilmen. Egal, denn wenn man das Personal ausblendet ( und sich keine Gedanken um die dünne Geschichte macht ) fühlt man sich hier so wohl wie damals beim Start von The Fast and The Furious.

Was ist der Grund? Es sind die vielen wunderbar gefilmten Rennen, die sich fein säuberlich auf die doch recht lange Laufzeit des Films verteilen. Schön mit Handarbeit gemacht, unter Verzicht auf allzu auffällige Computertricks, auch immer im Rahmen der physikalischen Gesetzmäßigkeiten - etwas, was bei der anderen Serie schon lange verloren gegangen ist. Man weiß, was die Verantwortlichen hier vorhatten...sie wollten einfach die gute alte Rennspielserie auf Zelluloid bannen und dabei möglichst viele Bestandteile davon verwenden...die exotischen Autos, die Polizeieinsätze...und das ist ganz und gar gelungen. Wenn man also mal wieder einen Rennfilm sehen will, der sich tatsächlich auf Rennen konzentriert statt auf cooles Beiwerk, dann sollte man hier zugreifen...und über die vielen kleinen Unstimmigkeiten einfach hinwegsehen. Unterhalten wird man hier nämlich bestens - 8/10.