Review

Im neunten Teil des Krimi-Epos aus der wunderschönen Schleistadt Schleswig liegt der Fokus auf private Probleme der Ermittlerin Jana Winter, die sich in der dunklen Jahreszeit melancholisch und leicht depressiv zeigt. Das hat allerdings auch seine Gründe, denn sie scheint den mütterlichen Draht zu ihrem Sohn zu verlieren. Er wirkt verschlossen und ist sogar gewalttätig in der Schule, was Jana einfach fertig macht. Denn wenn sie das nicht in den Griff bekommt, muss er die Schule wechseln. Das ganze wirkt sich natürlich auch negativ auf ihren Berufsalltag aus, wo sie diverse kapitale Fehler begeht und es sich fast mit ihrem Team verscherzt. Durch die Lösung des Mordfalles in dieser Folge kommt sie so langsam wieder in die Spur.

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Mischung aus Erziehungskrise und Mordfall geht auf. Und zwar dank der herausragenden Leistung der Darsteller, allen voran Natalia Wörner, mit der man regelrecht mitfühlen muss. Auch Ralph Herforth gefällt mir von Folge zu Folge besser, man glaubt, der ist so wie er spielt:

Zu Jana und ihren Problemen: 

Bist `ne tolle Frau, siehst super aus, und schläfst jede Nacht alleine. Ja glaubst Du, das ist gesund? - Kost `nen Euro, mit Erdbeergeschmack...“.

 In der Pathologie zum Gerichtsmediziner: 

Was ist eigentlich mit diesem Spack von einem Gärtner?“. Herrlich.

Und ebenso herrlich Martin Brambach:

Zu Jana: 

Sind die Ritter sind jetzt deine Kornzeugen ... Du weißt, was ich meine...
Etwas später dann selbstkritisch: „Sind die Ritter jetzt Kornzeugen ...Mein Gott...

Nicht unerwähnt bleiben darf die Leistung von Peter Jordan, der den geistig behinderten Christoph Kramer hervorragend authentisch interpretiert und dabei nie lächerlich oder auch nur komisch wirkt. Die Rolle von Janas Sohn Leo übernimmt ab jetzt für einige Folgen Kian Schmidt, der dann 2020 wieder durch Natalias echten Sohn Jacob Lee Seeliger zurückersetzt wird, da Kian aus schulischen Gründen nach England geht.

Die Umgebung des Mordfalles ist diesmal Schloss Gottorf, das auch ein Museum beinhaltet. Der Drehort sollte laut „Schleswiger Nachrichten“ für eine größere Bekanntheit des Schlosses sorgen, was sich aber leider nicht in höheren Besucherzahlen niederschlug.

Hier wird in einem Lager im Keller die Leiche einer Angestellten gefunden, verdächtig sind gleich mehrere Personen. Die Auflösung kann man schon früh erahnen, aber der Fall an sich ist wie gesagt nicht so entscheidend für die gute Stimmung in diesem Krimidrama.

Fazit:

Insgesamt solider Durchschnitt der Reihe, mit größerem Schwerpunkt auf das Privatleben der Winters und den Sorgen Janas, aber auch der Fall ist mindestens durch die vielen möglichen Täter nicht unspannend. Ein eher ruhiger Krimi mit Tiefgang, aber für reine Krimi-Action-Fans ist diese Reihe eh nicht gedacht.

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