kurz angerissen*
Verfilmt nimmt der Roman des Journalisten Jonas Jonasson die Form einer Forrest-Gump-Fortsetzung an – Irrwitzige Zufälle, die sich in einer unmöglichen Perlenkette durch das hundertjährige Leben des Protagonisten ziehen, der wie ein Kind gezeichnet wird, das unbedarft durch die sich dramatisch aufwallende Schneide der Verwüstung watschelt, die in seinem Umfeld entsteht. Man soll diesen Mann ganz offensichtlich beneiden dafür, dass er so viel Unglaubliches erlebt hat und vor allem dafür, dass er all das praktisch mit einem Schulterzucken hinnimmt. Mit einer naiven, aber Glück versprechenden Leichtigkeit.
Der Humor ist zweifellos der feine eines stillen Satztüftlers. Wenn der Hundertjährige in einem seiner vielen inneren Monologe äußert, dass manche Menschen böse aussehen, aber nicht böse sind, und wenn er dann in einem zweiten Satz folgendes abstruses Beispiel folgen lässt:
„Nehmen wir nur Ronald Reagan: Der sieht böse aus, aber er ist auch böse. So gesehen trifft es vielleicht nicht auf Jeden zu.“
Dann ergibt sich durch den ungewöhnlichen Gebrauch von Satzbauteilen eine ganz spezielle Pointe, die man möglicherweise auch mal übersehen kann, weil sie nicht mit dem Holzhammer verbreitet wird. Hier hat die Buchverfilmung ihre größten Stärken, kleidet sie doch mit derartigem Sprachgebrauch viele Charaktere in ein herrlich skurriles Gewand.
Dass die Gegenwartshandlung im Grunde mittelmäßige Kleingangster-Comedy bietet, gehört dann wiederum zu den weniger gelungenen Aspekten des Films. Der unter anderem aus dem Guy-Ritchie-Frühwerk bekannte Alan Ford hat nichts anderes zu tun als seine Untergebenen in abgeschmacktester 00er-Attitüde zu beschimpfen und den Gangsterboss genauso zu interpretieren, wie er es bereits vor mehr als 15 Jahren tat. Das lässt die Komödie unter dem Strich gewöhnlicher wirken als sie aufgrund ihres sehr besonderen Wortwitzes eigentlich sein müsste.
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