*** SPOILERWARNUNG ***
Für eine Organisation tätig, die versucht, Attentate und andere missliebige Ereignisse mittels Zeitreisen zu verhindern, findet sich einer ihrer Agenten (Ethan Hawke) im New York der 1970er Jahre wieder. Dort vorübergehend als Barkeeper tätig, ist er hinter einem Bombenattentäter her, der in der näheren Zukunft einen verheerenden Anschlag durchführen wird. Doch zuerst lauscht er der ungewöhnlichen Geschichte eines jungen Mannes in der Bar...
„Predestination“ gehört zu den Filmen, über die man möglichst wenig im Vorfeld wissen sollte. Die Geschichte bricht erst mal mit der Erwartung, versprechen Cover und Trailer doch augenscheinlich etwas anderes.
Er nimmt sich einiges an Zeit, es entspinnt sich nach der Einleitung ein einfühlsames Drama, bevor er in der zweiten Hälfte mit einigen Wendungen und den für Zeitreisefilmen typischen Hirnschmerzen daherkommt. Und so wird es zum Ende hin immer doller und irrer, bleibt aber faszinierend. Man muss nicht alles zerdenken, manchmal kann man auch einfach nur den Effekt genießen, den der Fortgang der Geschichte haben kann. Man höre nur auf den Text des Songs, den die Jukebox gegen Ende spielt. Ein Hinweis auf die Prämisse, dass man letztlich meist ein und derselben Person zusieht, die sich selbst erschafft und vernichtet – und das nicht nur einmal.
Dabei bleibt der Film, der auf Robert Heinleins Kurzgeschichte „All you Zombies“ basiert, überwiegend actionfrei und mit ruhiger Hand inszeniert, was dem Szenario zugute kommt. Die Sets bieten durch die verschiedenen Zeiten Abwechslung im gelungenen Design und Dinge wie die Zeitmaschine im Geigenkasten machen schon was her.
Ist Hawke schon (wie so oft) sehenswert, ist Sarah Snooke grandios. Ihr Spiel ist einnehmend und anpassungsfähig und im Kontext der Geschichte richtig klasse.
Ansprechendes Sci-Fi-Drama mit Hirnfick-Tendenzen, das eine gewisse Sogwirkung entwickelt und gerade gegen Ende an manchem Rad dreht. Leicht zu übersehen, schwer zu vergessen.