Alle für einen...16.02.2017
Zeitreisefilme sind immer schwierig. Ab dem ersten Sprung von spät nach früh oder umgekehrt fragt man sich, wie denn das wohl wäre, wenn...was passierte denn, wenn man sich selbst träfe? Kann man durch das Wissen um die Lottozahlen wirklich Schaden anrichten? Und was, wenn man sich selbst vor Schaden bewahrt...beispielsweise einen tödlichen Unfall vermeidet? Interessante Gedankenspiele tun sich also beim Filmgenuß sofort auf, aber leider denkt man auch viel nach, statt einen Film einfach nur zu genießen. Und Logiklöcher wird man immer finden...so auch hier.
Wir sehen Ethan Hawke ( immer wieder gerne! ) als Agenten einer dunkel, dunkel agierenden Organisation, die durch Zeitreisen schwere Attentate und ähnliches verhindert. Hawke jagt, sein letzter Einsatz, einen Terroristen, der einen Bombenanschlag plant / ausgeführt hat, bei dem viele Menschen sterben sollen / sterben. Der Mann soll dingfest gemacht werden, zudem ist Rache im Spiel, denn er hat Hawke bei dessen letztem Einsatz fast umgebracht. Statt aber einen harten Actionthriller vorgesetzt zu bekommen, lauschen wir erst einmal der Lebensgeschichte einer Frau...und werden zusehends fasziniert, da hier anscheinend alles mit allem zusammenhängt.
Bis etwa über die Hälfte des Films ein Genuß, wenn man keine zu hohen Erwartungen hat. Action ist nicht, Effekte sind nicht, stattdessen eher Dialoge und eine interessante Story, die sich nach meinem Dafürhalten aber zusehends in sich selbst verzettelt und mit zu vielen Unwägbarkeiten spielt. Als Zuseher muß man schon einige Kröten schlucken, und die bis kurz vor Schluß hohe Nachvollziehbarkeit der Story leidet durch weitere extreme Volten...aber vielleicht bin ich ja auch einfach nur zu dumm. Sei es, wie es ist, intelligente Unterhaltung ist es, aber ein Hawke auf dem Cover mit einer Pistole in der Hand weckt falsche Erwartungen, die der Film nicht erfüllt...da hat die Werbung mal wieder voll daneben gelangt. Gut ist der Streifen dennoch, denn alleine die "geht das?" - Überlegungen machen Spaß...und darstellerisch ist alles fein, daher 7/10.