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Nach wahren Begebenheiten...21.08.2016

Vier Sudanesen schaffen die Flucht aus dem vom Bürgerkrieg verwüsteten Land via Äthiopien und Kenia nach USA. Dort müssen sie eine neue Lebensweise lernen und gleichzeitig noch das Thema des zurückgelassenen Bruders lösen, wobei eine "Gute Lüge" helfen wird.

Man sieht Frau Witherspoon dick auf dem Cover der CD zu uns grinsen, man erwartet also zwar ein wenig Flüchtlingsthematik, dazu aber eher eine klassische Liebesgeschichte. Weit gefehlt, lieber Leser, denn Frau Witherspoon hat hier eine Nebenrolle, die sie zwar gut ausfüllt, doch es bleibt eine Nebenrolle. Es geht tatsächlich nur um die Flüchtlinge, denen wir zunächst auf Ihrem Fußmarsch durch Afrika folgen und dann sehen, wie anders die afrikanische Kultur verglichen mit der westlichen Lebensweise ist. Wenn hier Lebensmittel in einem Supermarkt weggeworfen werden, dann ist einem genau dieses Thema plötzlich sehr bewußt, was auch an der ohnehin aktuellen Flüchtlingsthematik liegen mag.

Der Film erzählt einfach eine Geschichte, die man selbst so nicht erleben möchte. Er verzichtet auf Kriegsgewalt und allzu blutige Details, die hier auch nicht nötig sind, denn daß in einem Bürgerkrieg Grausamkeiten an der Tagesordnung sind, kann man sich denken. Mit aller Ruhe wird sich des beispielhaften Schicksals einer kleinen Flüchtlingsgruppe angenommen, wobei wohltuend auf Klischees verzichtet wird. Weder sind die Weißen böse noch die Schwarzen gut, es ist einfach, wie es ist. Man möchte sich nicht vorstellen, ohne Hab und Gut und nur mit einem Beutelchen in der Hand beispielweise in Peking anzukommen, der Sprache kaum Herr. Und so ist der Film, wie so viele, die sich mit dem Leben auf dem afrikanischen Kontinent befassen, ein Lehrstück für den feisten Westler, ruhig und sicher inszeniert, mit echt wirkenden Darstellern fein besetzt, anfänglich packend, später etwas zu ruhig, aber immer bewegend - somit 8/10

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